Protime, ein HR-Dienstleister im Bereich Zeiterfassung, Arbeitszeitplanung und Zutrittskontrolle für Unternehmen, hat in seiner jüngsten Arbeitsplatzstudie mit YouGov untersucht, wie sich die aktuelle Wirtschaftslage inklusive Einstellungsstopps und Kündigungswellen auf die Arbeitsbelastung, Stress und Motivation in Deutschland auswirkt. Die Ergebnisse dieses Barometers zeigen: Die Maßnahmen, die in den vergangenen zwölf Monaten von 24% der Befragten – also 343 Personen – erlebt wurden, haben weitreichende Auswirkungen auf Arbeitsalltag, Motivation und Wohlbefinden.
Krisengründe im Detail – Budget, Umstrukturierung und mehr
Als Gründe für die erlebten Personalmaßnahmen führten die Befragten hauptsächlich Budgetkürzungen (43%), dicht gefolgt von Umstrukturierungen (42%) sowie Performance bedingten Kündigungen an (20%). 26% der Befragten kannten die Hintergründe nicht. Nur 28% befürworten diese Maßnahmen uneingeschränkt, während 39% zumindest teilweise zustimmen – 23% lehnen sie jedoch ab.
Hier zeigt sich ein interessanter Generationenvergleich: Die Generation Z nimmt die angespannte Situation gelassener, wohingegen Babyboomer deutlich mehr um ihre berufliche Zukunft bangen.
Auch im Geschlechtervergleich fallen Unterschiede auf: Mehr Frauen schienen keinen Einblick in die Entscheidungsprozesse ihres Unternehmens zu haben als ihre männlichen Kollegen.
Stress und Überstunden – die unsichtbare Belastung von Stellenabbau
Die Folgen sind spürbar: 62% der Betroffenen gaben an, dass die Veränderungen zu einem deutlichen Rückgang der Motivation führten. Gleichzeitig berichteten 31% von einem Anstieg der eigenen Krankmeldungen, während 56% bei ihren Kolleginnen und Kollegen vermehrt Krankheitsausfälle beobachteten. Die Urlaubsplanung bleibt ebenfalls nicht unberührt: 18% mussten bereits ihre Ferienpläne anpassen und Reisen stornieren oder verschieben.
Weitere 15% erwarten künftige Einschränkungen. Insgesamt zeigt sich eine gestiegene Arbeitsbelastung: 43% der Befragten nehmen eine Erhöhung wahr – 18% empfinden diese als drastisch, 25% als leicht erhöht. Manager sehen sich mit 52% häufiger stärker belastet als ihre Mitarbeitenden mit 37%, und Vollzeitkräfte berichten über einen höheren Anstieg (44% vs. 37% bei Teilzeitkräften).
Von den 148 Befragten, die von einer erhöhten Arbeitslast sprechen, berichten 45% von hohem Stress und Überforderung, während 44% angeben, dass sie die Situation relativ gut managen können.
Fehlende Kompensation – Alarmstufe Rot
Die Mehrbelastung findet zudem nicht immer die angemessene Anerkennung: Von den Personen, die über steigende Arbeitsbelastung berichten, erhalten 33% einen Freizeitausgleich, 24% bekommen Überstunden finanziell vergütet und 19% erwarten Boni oder vergleichbare Ausgleichszahlungen.
Alarmierend ist, dass 46% keinerlei Kompensation für ihre Überstunden erhalten. Diese fehlende Anerkennung könnte langfristig zu einem erheblichen Rückgang der Motivation und Mitarbeiterbindung führen, wenn Gratis- und Mehrarbeit vom Arbeitgeber als gegeben angesehen wird.
Quelle: Pressemitteilung von Protime
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