Gesunde Führung - generationsübergreifend

Gesundes Arbeiten ist Führungsaufgabe: So bleiben Mitarbeitende generationsübergreifend fit

Der Krankenstand hat im Jahr 2023 einen neuen Rekord erreicht: Laut einer aktuellen Auswertung der DAK waren Arbeitnehmende im Durchschnitt 20 Tage krankgeschrieben – so viel wie noch nie. Neben Grippewellen und psychischen Erkrankungen gehört auch die steigende physische Belastung im Arbeitsalltag zu den Hauptursachen. Ob schweres Heben oder langes Sitzen – die körperlichen Anforderungen am Arbeitsplatz haben Auswirkungen auf jeden Körper. Und im Büro sitzen Arbeitnehmende jeden Alters. Alleine deshalb ist es unabdinglich, betriebliches Gesundheitsmanagement generationsübergreifend zu denken und umzusetzen. Die große Frage ist also: Wie und mit welchen Maßnahmen können Sie als Führungskraft wirklich alle Mitarbeitenden im Unternehmen erreichen und so viele verschiedene Bedürfnisse wie möglich berücksichtigen? Einblicke von Roland Reinheimer.

Eine gesunde Belegschaft – über alle Generationen hinweg

Wer glaubt, dass betriebliches Gesundheitsmanagement mit einem simplen Abo bei einer altbekannten Fitnesskette erledigt ist, greift viel zu kurz. Gesundheit ist komplex und individuell, sollte also deshalb ganzheitlich betrachtet werden. Zunächst einmal muss klar werden: Aus den körperlichen und mentalen Anforderungen im Arbeitsalltag ergeben sich bei der Belegschaft auch verschiedene Bedürfnisse an das betriebliche Gesundheitsmanagement.

Erst wer diese kennt, kann das in erfolgversprechende Maßnahmen übersetzen. Und genau darin liegt auch die große Herausforderung: Ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement bietet den Mitarbeitenden flexible und individuell anpassbare Programme und verschiedene Möglichkeiten der Gesundheitsförderung – von digitalen Lösungen wie beispielsweise Gesundheits-Apps bis hin zu wertvollen Workshops. Wirklich wichtig ist es, ausnahmslos allen im Unternehmen Zugang zu den verschiedenen Angeboten zu ermöglichen.

Es darf auf gar keinen Fall darum gehen, die verschiedenen Mitarbeitenden unterschiedlich zu behandeln. Alle wissen nämlich selbst am besten, was der eigene Körper braucht. Deshalb ist die Freiheit in der Gestaltung des persönlichen Gesundheitsprogramms am Arbeitsplatz grundlegend. Als Führungskraft sollten Sie also nicht nach den Unterschieden zwischen den verschiedenen Generationen in Ihrem Unternehmen fragen – sondern vielmehr nach den Gemeinsamkeiten.

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Bewegung, Entspannung und Prävention – die Basis für alle

Die Bedürfnisse von Mitarbeitenden mögen sich je nach Altersgruppe, Lebensphase und auch Tätigkeit im Arbeitsalltag unterscheiden. Doch die Grundpfeiler eines gesunden Alltags sind für alle gleich: Eine Kombination aus Bewegung, Entspannung und Prävention ist das, was Mitarbeitende aller Altersklassen brauchen, um langfristig gesund zu bleiben.

1. Bewegung im Arbeitsalltag

Viele sehnen sich durch das lange Sitzen vor dem Computer nach mehr Bewegung im Alltag. Auf der Suche nach einer Lösung denken viele schnell an einen hektischen Gang zum Fitnessstudio in der Mittagspause. Dabei reicht es oft vollkommen aus, einen kleinen Spaziergang zu machen oder sich regelmäßig zu dehnen. Das lässt sich auch wunderbar im Team machen, schließlich fördert das auch den Teamgeist. Außerdem können auch ergonomische Arbeitsplätze einen entscheidenden Unterschied im Alltag Ihrer Mitarbeitenden machen. Denn schon kleine Bewegungen verhindern Verspannungen und fördern das Wohlbefinden.

Diese Lösungen greifen aber auch bei Mitarbeitenden, die einer hohen körperlichen Belastung am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Denn im Alltag werden oft dieselben Muskelgruppen beansprucht. Andere werden hingegen kaum aktiviert. Das führt zu einer asymmetrischen Entwicklung verschiedener Muskeln, die weittragende Folgen haben kann.

Deshalb gilt: Im Arbeitsalltag sollten auch jene Muskeln aktiviert werden, die nicht unbedingt durch die Arbeit beansprucht werden. Auch hier kann Spazieren oder insbesondere auch Dehnen gut helfen.

2. Entspannung als fester Bestandteil des Arbeitstags

Eines ist klar: Stress betrifft alle Mitarbeitenden – und zwar generationsübergreifend. Jede Person kennt Phasen, in denen der Druck steigt und der Stress Überhand nimmt. Daher ist für ein betriebliches Gesundheitsmanagement nicht einfach nur ein gesundes Arbeitsumfeld wichtig. Es braucht konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Stress. Denn wir wissen alle: Ein gesunder Geist wirkt sich auch positiv auf den Körper aus.

Dauerhafter Stress sitzt vielen (wortwörtlich) im Nacken. Verschiedene Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder auch Achtsamkeitstrainings nehmen da eine ganz besondere Rolle ein. Solche Programme helfen Mitarbeitenden zur mentalen Balance – ein Benefit, der generationsübergreifend große Wirkung zeigt!

3. Prävention: Vorbeugen ist besser als heilen

Viele Beschwerden kommen erst mit der Zeit – und lassen sich daher auch vermeiden. Wer seinen Mitarbeitenden ein wirklich gutes BGM bieten möchte, ermöglicht regelmäßige Gesundheitschecks, Ernährungsberatung und auch Workshops zum Thema Gesundheit. Dinge wie beispielsweise Rücken- und Knieschmerzen können nämlich chronisch werden – und zwar schneller als womöglich so manche denken.

Darüber hinaus geht es hierbei darum, die Mitarbeitenden für Gesundheitsthemen überhaupt erst zu sensibilisieren. Jede Person weiß beispielsweise, wie sich Stress auf den Körper auswirkt. Doch fällt es den meisten schwer, sich selbst in der Situation wirklich zu erkennen. Oft geschieht das erst, wenn es viel zu spät ist.

Deshalb gilt es, den Mitarbeitenden dabei zu helfen, frühzeitig auf die eigenen Warnsignale zu reagieren. Dazu sind insbesondere grundlegende Workshops wichtig, die Gesundheitsthemen auch wirklich von Grund auf erklären.

BGM ist Chefsache

Wer eine gesunde und leistungsfähige Belegschaft möchte, braucht ein ganzheitliches BGM. Das Denken in Generations-Schubladen schafft nur Hürden, die es dann auch zu überwinden gibt. Zielführend ist hier also vielmehr an die Gemeinsamkeiten zu denken. Alle Menschen brauchen dieselbe Basis für einen gesunden Körper: Bewegung, Entspannung und Prävention. Dabei sollten die Angebote so flexibel und individuell sein, damit sie auch wirklich alle im Unternehmen erreichen können.

Doch jedes noch so gute Programm mit tollen und vielseitigen Angeboten kann an der wohl wichtigsten Sache scheitern: Alle müssen an einem Strang ziehen – auch die Führungskräfte. Denn nur, wer einen gesunden Arbeitsalltag vorlebt, kann die Bedeutung davon an die Belegschaft weitergeben.

Also ist ganz klar: Die Gesundheit der Belegschaft ist (auch) Chefsache!

Roland Reinheimer

Roland Reinheimer ist seit 2024 CEO von Hansefit, einem Anbieter für Firmenfitness in Deutschland. Er setzt sich dafür ein, das betriebliche Gesundheitsmanagement als integralen Bestandteil der Unternehmensführung zu etablieren und Unternehmen dabei zu unterstützen, gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen.

>> LinkedIn-Profil von Roland Reinheimer

>> Website von Hansefit

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