Fehler bei der Lohnzahlung passieren häufiger, als man denkt, wie eine neue Umfrage von Remote zeigt. Die Hälfte der befragten Beschäftigten in Deutschland gab an, dass sie bereits mindestens einmal Probleme mit der Gehaltsabrechnung hatten. Allein in den letzten zwölf Monaten wurde bei 36% ein Gehalt falsch und bei 11% verspätet bezahlt.
41% der Fehler sind auf menschliche Fehler zurückzuführen
Der häufigste Fehler in der Gehaltsabrechnung ist mit 35% zu wenig ausbezahltes Gehalt. Unter den Betroffenen musste ein Drittel (32%) mehr als eine Woche auf sein Geld warten. Das führte bei 34% dazu, dass Rechnungen und Mieten nicht rechtzeitig beglichen werden konnten. Die Ursache für Fehler in der Lohnabrechnung liegen laut den Erfahrungen der Befragten zu 41% bei menschlichen Fehlern, zu 30% bei falsch protokollierten Arbeitszeiten und zu 15% an technischen Gründen.
Neben den finanziellen Problemen sind auch die psychologischen Auswirkungen von Gehaltsabrechnungsfehlern nicht zu unterschätzen. Stress und Angst gehören zu den häufigsten Reaktionen der Betroffenen (43%). Diese emotionalen Belastungen können die Arbeitszufriedenheit und -leistung negativ beeinflussen und zu einer höheren Fluktuation führen.
Solche Fehler haben aber auch Auswirkungen für Unternehmen: Zwar sind 63% der Befragten gegenüber ihrem Arbeitgeber nicht nachtragend, allerdings geben auch 35% der betroffenen Mitarbeitenden an, dass sich ihre Beziehung durch solche Fehler auf negative Weise verändert. Davon sind rund ein Viertel (27%) vorsichtiger oder haben weniger Vertrauen in ihren Arbeitgeber, 8% geben sogar an, dass sie andere Probleme so weniger ansprechen.
Und was passiert, wenn der Arbeitgeber zu viel zahlt? Beim Thema Ehrlichkeit sind die Deutschen Vorreiter. 68% der Befragten würden eine Überbezahlung von mehr als 930 Euro melden und ihrem Arbeitgeber Bescheid geben. In den USA würden zum Vergleich 65% und in Großbritannien 59% einen solchen Vorfall melden.
Gen X am häufigsten von Gehaltsabrechnungsfehlern betroffen
Auch zwischen den Generationen werden Unterschiede deutlich. Besonders stark betroffen ist die Gruppe der 45- bis 54-Jährigen, von denen rund 68% in den letzten zwölf Monaten einen Fehler bei der Gehaltsabrechnung erlebt haben. Im Vergleich dazu liegt die Betroffenheit der Gen Z, den 18- bis 24-Jährigen, nur bei 35%.
Neben dem Arbeitsvertrag ist die monatliche Gehaltsabrechnung ein Dokument, bei dem Mitarbeitende keine Fehler akzeptieren. Eine fehlerhafte Lohnabrechnung kann gravierende Folgen für ein Unternehmen haben, darunter sinkende Mitarbeiterbindung, negative Stimmung und nachlassende Motivation. Selbst hohe Gehälter verlieren ihren Wert, wenn sie nicht korrekt ausgezahlt werden. Arbeitgeber müssen sich der Tragweite dieses Aspekts bewusst sein.