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Essensgutscheine könnten Milliarden für die deutsche Wirtschaft freisetzen

In einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft nach innovativen Wegen sucht, um neues Wachstum zu stimulieren und die Arbeitszufriedenheit trotz Fachkräftemangels zu steigern, unterstreicht eine neue Studie der Prognos AG im Auftrag von Edenred das erhebliche Potenzial von Essensgutscheinen. Sie entlasten Arbeitnehmende bei hohen Lebensmittelpreisen, beleben das Gastgewerbe und führen zu zusätzlichen staatlichen Einnahmen. Die Studie verdeutlicht, wie durch eine optimierte Nutzung diese vielfältigen Vorteile realisiert werden könnten.

Kernergebnisse der Studie

  • Ökonomische Effekte: Jeder zusätzliche Euro, der durch Essensgutscheine in die Wirtschaft fließt, generiert 77 Cent an volkswirtschaftlicher Wertschöpfung und führt zu 39 Cent an staatlichen Mehreinnahmen.
  • Nutzungssteigerung: Eine Angleichung der Nutzungsraten an das Niveau anderer europäischer Länder wie Frankreich und Belgien könnte bis zu 5,3 Milliarden Euro zusätzlicher Wertschöpfung und 2,7 Milliarden Euro staatliche Mehreinnahmen jährlich erbringen.
  • Reformvorschläge: Es wird vorgeschlagen, den steuerfreien Arbeitgeberzuschuss an die Inflation anzupassen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu vereinfachen, um die Attraktivität und Verbreitung von Essensgutscheinen zu erhöhen.

Laut der Untersuchung könnten Essensgutscheine als Katalysator für die deutsche Wirtschaft fungieren. Jeder Euro, der in Essensgutscheine investiert wird, generiert eine beeindruckende zusätzliche volkswirtschaftliche Wertschöpfung.

Trotz des großen Interesses – 71% der Beschäftigten und 31% der Unternehmen in Deutschland sind an der Einführung von Essensgutscheinen interessiert – bleibt die Nutzung hinter dem möglichen Potenzial zurück. Hauptursache: rechtliche und administrative Hürden.

Bedeutende volkswirtschaftliche Impulse durch verbesserte Rahmenbedingungen

Das derzeitige, komplizierte System der Steuervergünstigungen in Deutschland, gilt vielen Expert:innen als veraltet und erschwert es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden Essensgutscheine effektiv anzubieten. Nach 23 Jahren ist es höchste Zeit, den steuerfreien Arbeitgeberzuschuss an den Arbeitnehmerbeitrag anzupassen und ihn an den jährlichen Inflationsausgleich zu koppeln. Um das Potenzial von Essensgutscheinen voll auszuschöpfen, empfiehlt die Studie eine Anpassung der steuerfreien finanziellen Unterstützung an den aktuellen Arbeitnehmerbetrag von 4,13 Euro. Dies würde nebenbei auch eine paritätische Verteilung sicherstellen.

Essensgutscheine sind in Ländern wie Belgien, Finnland oder Frankreich deutlich verbreiteter. In Deutschland nutzen derzeit nur wenige Unternehmen dieses Instrument zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden. Eine vertane Chance, wie die Studie zeigt, denn das Potenzial ist beträchtlich: Fast alle interessierten Unternehmen würden ihren Mitarbeitenden Essensgutscheine im Wert von mindestens 5 Euro täglich gewähren, wenn diese vollständig von der Steuer befreit wären.

Positive Auswirkungen auf Gastronomie und Arbeitskultur

Neben den ökonomischen Vorteilen stärken Essensgutscheine auch die lokale Wirtschaft und verbessern das soziale Miteinander in Unternehmen. Essensgutscheine motivieren die Beschäftigten, öfter in lokalen Restaurants zu speisen, wodurch sie die Gastronomie direkt stärken. Auch Bäckereien, Metzgereien, Cafés und der Lebensmitteleinzelhandel vor Ort dürften profitieren. Diese Belebung der regionalen Wirtschaft ist besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wichtig.

Essensgutscheine stärken außerdem das Zusammengehörigkeitsgefühl unter Mitarbeitenden. Laut der Studie würden 27% der Beschäftigten durch die Nutzung von Essensgutscheinen häufiger Restaurants besuchen; 56% geben an, öfter mit Kolleg:innen gemeinsam essen zu gehen. Diese verstärkte soziale Interaktion durch gemeinsame Mahlzeiten fördert eine lebendige Arbeitskultur und steigert die Produktivität im Berufsalltag.

Dies gilt vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen, für die sich keine Kantine lohnt. Essensgutscheine schaffen eine Win-Win-Win-Situation: Sie unterstützen die Arbeitnehmenden insbesondere von kleinen und mittelständischen Unternehmen, beleben die regionale Gastronomie und verbessern das soziale Miteinander sowie das Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

Reformvorschläge zur Optimierung der rechtlichen Rahmenbedingungen

Obwohl Essensgutscheine ein erhebliches Potenzial bieten, hinkt Deutschland im Vergleich hinterher, insbesondere zu vielen europäischen Nachbarländern, in denen diese bereits weit verbreitet sind. Die Studie schlägt spezifische Anpassungen der rechtlichen Rahmenbedingungen vor:

  • Anpassung des steuerfreien Arbeitgeberzuschusses: Zur Kompensation des inflationsbedingten Wertverlusts sollte der steuerfreie Arbeitgeberzuschuss an den Arbeitnehmerbetrag von aktuell 4,13 Euro angepasst werden. Diese Maßnahme führt auch zu einer paritätischen Verteilung der finanziellen Lasten zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern.
  • Vereinfachung der rechtlichen Rahmenbedingungen: Die rechtlichen Bedingungen für die Ausgabe von Essensgutscheinen sollten vereinfacht werden, um administrative Hürden zu reduzieren und die Nutzung zu erleichtern.

Der Rechtsrahmen muss flexibilisiert und/oder der steuerfreie Arbeitgeberzuschuss angepasst werden, um die Attraktivität dieses wichtigen Instruments zu steigern. Die Autor:innen der Studie und Edenred Deutschland appellieren an die politischen Entscheidungsträger:innen, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu vereinfachen.

Dadurch ließe sich nicht nur die Nutzung von Essensgutscheinen erleichtern, es würde auch ein nachhaltiger, gesellschaftlicher Nutzen geschaffen werden, der die lokale Wirtschaft belebt und die Lebensqualität der Mitarbeitenden verbessert. Essensgutscheine sind ein effizientes Mittel, um Beschäftigte zu motivieren, die hohen Lebensmittelkosten abzufedern und die lokale Wirtschaft zu beleben.

Quelle: Pressemitteilung Edenred

Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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