Der diesjährige salesjob Jobreport – eine Studie der salesjob Stellenmarkt GmbH zum Vertriebsjobmarkt – nimmt, wie schon 2021, das Thema Frauen im Vertrieb in den Fokus. Während 2021 die Vertrieblerinnen befragt wurden, richtete sich die aktuelle Befragung ausschließlich an die Personalverantwortlichen in den Unternehmen. Deutschlandweit wurden 285 Personalentscheider zu Themen wie Arbeitsmotivation, Gleichberechtigung im Unternehmen und Stereotypen befragt.
Potenziale zur Frauenförderung bleiben ungenutzt
Das ernüchternde Ergebnis: In über der Hälfte der befragten Unternehmen sind keine oder weniger als die Hälfte der Vertriebsmitarbeiter Frauen. Insbesondere in Führungspositionen bleibt der Frauenanteil ausbaufähig. Es gibt jedoch durchaus positive Signale: Rund 70% der Unternehmen mit einem geringen Frauenanteil sind bereit, mehr Frauen im Vertrieb einzustellen. Etwa 35% der Befragten berichten bereits von einem gestiegenen Frauenanteil in ihrem Unternehmen.
Unterschiedliche Einschätzungen von Vertrieblerinnen und Personalverantwortlichen
Die Studie offenbart erhebliche Diskrepanzen zwischen den Einschätzungen der Personalverantwortlichen und den in der Vorstudie befragten Vertrieblerinnen bezüglich relevanter Eigenschaften im Vertrieb, der Arbeitsmotivation und den Stärken von Frauen. Kompetenzen, die für eine Tätigkeit im Vertrieb entscheidend sind, werden oft fälschlicherweise an stereotypen Rollenbildern festgemacht.
Während 53% der Personalverantwortlichen Verhandlungsgeschick als entscheidend betrachten, stufen Vertrieblerinnen Belastbarkeit als wichtigste Eigenschaft ein. Darüber hinaus sehen mehr als 36% der Unternehmen Mitarbeiterführung als eine wesentliche Stärke von Frauen, obwohl diese in der Eigenwahrnehmung gemäß der Vorstudie von 2021 kaum von Relevanz ist.
Motivationsfaktoren und Maßnahmen zur Frauenförderung
Während Vertriebsleiter, Personalleiter und Geschäftsführer eine herausfordernde Tätigkeit als den größten Anreiz für Frauen im Vertrieb ansehen, ist für die Vertrieblerinnen selbst das Gehalt die Hauptmotivation. Unternehmen, die die Bedürfnisse von Vertrieblerinnen, wie ein attraktives Gehaltsmodell, stärker berücksichtigen, könnten erfolgreicher talentierte Frauen für Vertriebspositionen gewinnen, langfristig binden und somit dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenwirken.
Die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen sowie die Förderung familienfreundlicher Arbeitsmodelle (flexible Arbeitszeiten, Homeoffice) sind wichtige erste Schritte zur Frauenförderung in Unternehmen. Dennoch bleiben viele Potenziale ungenutzt.
Berufserfahrung und Kommunikationsfähigkeit als Schlüsselqualifikationen
Kommunikation zählt zu den bedeutendsten Soft Skills im Vertrieb: Rund 40% der Stellenanzeigen für Vertriebsmitarbeiter, sowie 50% der befragten Unternehmen heben die Relevanz dieser Fähigkeit hervor. Ausschlaggebend für die Einstellung im Vertrieb ist jedoch vor allem die Berufserfahrung. Knapp 83,7% der Personalverantwortlichen schreiben praktischer Erfahrung im Vertrieb eine große Bedeutung im Bewerberauswahlprozess zu. Weiterhin deklarieren 70% der Stellenausschreibungen Berufserfahrung als Anforderung für einen Job im Vertrieb.
Angesichts der steigenden Zahl gut ausgebildeter Frauen auf dem Arbeitsmarkt bieten geeignete Fördermaßnahmen eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel im Vertrieb entgegenzuwirken.
Über den salesjob-Jobreport
Jährlich erstellt die salesjob Stellenmarkt GmbH den Jobreport Vertrieb, welcher deutschlandweit den Vertriebsjobmarkt fokussiert. In diesem Jahr steht das Thema Frauen im Vertrieb aus Sicht der Personalverantwortlichen im Fokus und schließt an den Jobreport aus dem Jahr 2021 an, in dem die Vertrieblerinnen selbst befragt wurden. Der Report entstand in Zusammenarbeit mit index Research.
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