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4-Tage-Woche, Teilzeit: Wie steht es um die Leistungsbereitschaft von Fachkräften?

Wirtschaftsminister Habeck kritisierte kürzlich die Streiks für geringere Arbeitszeiten und sagte, Deutschland könne sich kürzere Arbeitszeiten nicht leisten. Immer wieder kommt die Diskussion auf, ob es Arbeitnehmer:innen heutzutage an Leistungsbereitschaft fehlt. Laut einer aktuellen Studie des Jobportals meinestadt.de trifft dies auf Fachkräfte mit Berufsausbildung jedoch weniger zu: Rund drei Viertel der nicht-akademischen Fachkräfte engagieren sich über das Erforderliche hinaus. „Dienst nach Vorschrift“ macht nur eine Minderheit von 25,5%.

Kürzere Arbeitszeiten gewünscht

Für die repräsentative Studie hat das Marktforschungsinstitut Bilendi eine Online-Umfrage unter 3.000 Fachkräften mit Berufsausbildung zwischen 18 und 64 Jahren durchgeführt.

Der Wunsch nach der 4-Tage-Woche ist groß: 61% der Fachkräfte würden ihrem aktuellen Arbeitgeber für eine 4-Tage-Woche den Rücken kehren. 32,3% der Fachkräfte sind bereit, hierfür finanzielle Einbußen in Kauf zu nehmen. Allerdings glaubt nur knapp ein Drittel (29,6%) der Fachkräfte daran, dass sich die 4-Tage-Woche in ihrer Branche flächendeckend durchsetzen wird.

Arbeitszeitmodelle stehen bereits seit längerem auf dem Prüfstand: Der Anteil der Teilzeitarbeitenden nimmt seit Jahren zu: 75% der Teilzeitkräfte geben an, dass sie auch dauerhaft in Teilzeit arbeiten und nicht wieder zurück in Vollzeit möchten. Nimmt die Leistungsbereitschaft von Fachkräften ab?

Engagement: Drei Viertel machen mehr als gefordert

Auf die Frage nach dem Engagement bei der Arbeit geben 74,5% an, sich über das Geforderte hinaus zu engagieren. 25,5% machen nur, was von ihnen gefordert wird, aber nicht mehr. In der jüngeren Generation (25-34 Jahre) sind es 69,7%, die sich über das Geforderte hinaus engagieren, bei den 55 bis 64-Jährigen sind es 76,8%. Das Gastgewerbe sticht mit dem höchsten Engagement von 81,3% hervor, während in der Logistik nur 69,4% über das Geforderte hinausgehen.

Gründe für Engagement: Spaß und Kolleg:innen

Der am häufigsten genannte Grund für mehr Engagement: Spaß an den Aufgaben (50,2%). An zweiter Stelle steht die Freude an der Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen (36,7%) und 34,1% geben mehr, um die Kolleg:innen dadurch zu entlasten. Karriereaussichten spielen für etwa ein Viertel der Fachkräfte eine Rolle: 24,6% stimmen dem Statement zu „Ich möchte beruflich weiterkommen.

Gründe für Dienst nach Vorschrift: keine Lust, keine motivierende Führung

44,5% der Fachkräfte geben an, zu “arbeiten, um ihre Rechnungen zu bezahlen, mehr nicht“, 39,0% „haben keine Ambitionen, beruflich weiterzukommen“ und 27,5% sind der Meinung, ihre Führungskraft motiviere sie nicht. Ein Großteil derer, die Dienst nach Vorschrift machen, sehen die Arbeit also als reinen Broterwerb, aber erfahren darüber hinaus anscheinend keine Sinnstiftung.

Dienst nach Vorschrift vor allem in größeren Betrieben, Pflege und Logistik

In Kleinbetrieben ist der Anteil der Fachkräfte, die nach eigenen Angaben Dienst nach Vorschrift machen, mit 20,0% deutlich geringer als in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern. In der Größenkategorie bis 500 Mitarbeitende liegt er bei 28,0%, in Betrieben mit über 500 Mitarbeitenden bei 27,3%. Im Branchenvergleich machen Fachkräfte in der Logistik (30,6%) und in der Pflege (28,9%) überdurchschnittlich häufig Dienst nach Vorschrift, Verkäufer:innen liegen mit 23% darunter.

Quelle: Pressemitteilung meinestadt.de

Stefan Scheller

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