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Frauen schon beim Berufseinstieg im (Gehalts-)Nachteil

Frauen starten selbst bei gleichem Bildungs- und Erfahrungshintergrund in Deutschland mit deutlichem Gehaltsnachteil ins Berufsleben. Einer Auswertung des Stepstone Gehaltsreports zufolge erzielen Männer in den ersten drei Jahren im Job bei Vollzeitbeschäftigung ein Bruttomediangehalt von 40.250€, während Frauen lediglich 37.500€ erreichen. Der bereinigte Gender Pay Gap – also die Lohnlücke, nachdem strukturelle Unterschiede herausgerechnet wurden – liegt in der frühen Karrierephase bei 4,8% (unbereinigt 6,9%).

Lohnlücke steigt mit zunehmender Berufserfahrung

Der Stepstone Gehaltsreport 2024 wirft anlässlich des Equal Pay Days 2024 am 6. März ein Schlaglicht auf den Gender Pay Gap. Die Lohnlücke zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern klafft weiterhin auseinander – und mit zunehmender Berufserfahrung steigen die Gehaltsunterschiede weiter. Der Gender Pay Gap bei Vollzeitbeschäftigung entspricht 12,4%. Bereinigt beträgt die Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern 5,5%.

Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass es im 21. Jahrhundert immer noch Gehaltsunterschiede aufgrund des Geschlechts gibt. The Stepstone Group setzt sich deshalb für Gehaltstransparenz in Stellenanzeigen ein, um den Arbeitsmarkt gerechter zu machen und den Gender Pay Gap zu schließen.

Gehaltsverhandlung: Frauen so erfolgreich wie Männer

Obwohl Männer und Frauen fast gleichermaßen erfolgreich nach einer Gehaltserhöhung fragen, fühlen sich Frauen bei Verhandlungen über mehr Geld einer Stepstone-Gehaltsbefragung zufolge deutlich weniger wohl. Der Unterschied beträgt fast 20 Prozentpunkte. Dabei sind Frauen eher bereit, über ihr Gehalt zu sprechen und befürworten mit 90% deutlich häufiger (8 Prozentpunkte Differenz gegenüber Männern) eine Gehaltstransparenz in Deutschland.

In Zeiten des Arbeitskräftemangels werden maximal effiziente Recruitingprozesse benötigt. Stellen sind mittlerweile fast dreimal so lange offen wie Anfang der 2010er Jahre. Transparente Gehälter und Gehaltsspannen machen Menschen schon zum Berufseinstieg entscheidungskompetent und sorgen somit für Bewerbungsprozesse, die nicht am Gehalt scheitern. Davon profitieren sowohl Kandidat:innen als auch Arbeitgeber.

Bereinigter Gender Pay Gap zum Berufseinstieg: Je nach Berufsgruppe bis zu 7,9% Gehaltslücke

Der Blick auf den bereinigten Gender Pay Gap legt auch innerhalb von Berufsgruppen mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung große Unterschiede offen. Zum Berufseinstieg zeigt sich der höchste bereinigte Gender Pay Gap in den Berufsgruppen Handwerk (7,9%), Groß- und Einzelhandel (7%) sowie Vertrieb und Verkauf (7%). Die geringste Lohnlücke gibt es in den Berufsgruppen Personal (0,7%), Marketing & PR (2,6%) und Gastronomie & Hotellerie (2,6%).

Unabhängig von der Berufserfahrung ist die Lohnlücke in den Berufsgruppen Groß- und Einzelhandel (10,1%), Handwerk (9,4%) sowie Vertrieb und Verkauf (7,9%) am höchsten, während sie in den Berufsgruppen Personal (1,2%), Logistik (3,9%) sowie Marketing & PR (4,1%) am niedrigsten ist.

Gender Pay Gap

Der angegebene Gender Pay Gap beschreibt die unbereinigte Entgeltlücke bei Vollzeitbeschäftigung, bei der viele gehaltsrelevante Parameter wie Berufserfahrung und Bildungshintergrund vermischt werden. Der unbereinigte Wert vergleicht die männlichen und weiblichen Beschäftigten in ihrer Gesamtheit miteinander. Er ist als Differenz des Jahresgehaltes zwischen Männern und Frauen im Verhältnis zum Gehalt der Männer zu verstehen.

Ein Großteil der Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen lässt sich jedoch durch andere Einflussfaktoren erklären (z.B. Alter, die Branche, die Berufsgruppe, die Ausbildung, die Berufserfahrung, die Unternehmensgröße, das Bundesland und die Stadt und die Personalverantwortung). Berücksichtigt man diese Faktoren in einem Rechenmodell, ergibt sich der bereinigte Gender Pay Gap. Er kann als die Gehaltsdifferenz zwischen zwei Personen interpretiert werden, die in allen berücksichtigten Merkmalen außer dem Geschlecht identisch sind.

Über den Stepstone Gehaltsreport 2024

Der Stepstone Gehaltsreport 2024 basiert auf einer der größten Gehaltsdatenbanken in Deutschland mit Gehaltsangaben nach Ort und Region, Berufsgruppe, Branche, Berufserfahrung und vielem mehr. Der Gehaltsreport 2024 ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung auf Bundes- und Landesebene nach den Kriterien Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss und Wirtschaftssektor. Die Gehaltsangaben sind nicht direkt mit denen aus den Vorjahren vergleichbar. Dies resultiert aus Veränderungen in der Auswertungsmethodik und der Zusammensetzung der Stichprobe.

Über die Stepstone-Befragung zu Gehältern und Gehaltstransparenz 2023/2024

Wie zufrieden sind Arbeitnehmer:innen in Deutschland mit ihrem Gehalt? Können sie ihren Marktwert einschätzen? Und wie transparent gehen sie mit dem Thema Gehalt um? Stepstone hat im November 2023 zu diesen und weiteren Themen rund 5.700 Beschäftigte, darunter ca. 1.200 Führungskräfte und ca. 750 Recruiter:innen, in Deutschland befragt. Die Befragung ist repräsentativ für die deutsche Erwerbsbevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bildung.

Quelle: Pressemitteilung The Stepstone Group

Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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