Die Mehrheit der Führungskräfte im Mittelstand ist fest davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz (KI) mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt. Dies ist ein Schlüsselergebnis einer aktuellen (nicht repräsentativen) Umfrage der Steinbeis Augsburg Business School unter mehr als 100 Topmanagern aus vorwiegend mittelständischen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.*
85% der Manager mittelständischer Unternehmen beurteilen KI positiv
Demnach stufen 55% der mittelständischen Entscheider KI als „äußerst positiv“ und weitere 30% als „überwiegend positiv“ ein. 86% erwarten, dass Künstliche Intelligenz künftig so selbstverständlich werden wird wie elektrischer Strom. Aber nur ein knappes Drittel ist sich sicher, dass die KI mehr Gewinner als Verlierer hervorbringen wird. Ein anderes Drittel ist vom Gegenteil überzeugt. Das dritte Drittel gibt sich noch unentschlossen in der Bewertung der Chancen und Risiken.
Die Bedeutung und das Potenzial von KI sind erkannt, aber über den konkreten Auswirkungen liegt noch dichter Nebel. Man kann dennoch ein positives Fazit ziehen: 63% der Topmanager im Mittelstand sind fest davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Produktivität erhöhen wird. Das bedeutet, dass sie sich alle Mühe geben werden, auch im eigenen Betrieb Produktivitätssteigerungen durch KI zu erreichen.
Führungskräfte vertrauen auf KI bei wichtigen Entscheidungen
Gut die Hälfte der Führungskräfte (52%) will KI in Zukunft bei wichtigen Entscheidungen im Unternehmen einen hohen Stellenwert einräumen. Eine knappe Hälfte (49%) geht fest davon aus, dass durch KI-Systeme Erkenntnisse ans Tageslicht kommen werden, „die selbst gut informierte Vorstände und Geschäftsführer überraschen“. Ein weiteres Drittel schließt derartige „KI-Überraschungen“ zumindest nicht aus. KI-Analysen können tatsächlich Korrelationen bei Betriebsabläufen oder beim Marktgeschehen zutage fördern, an die nie zuvor ein Mensch auch nur gedacht hatte.
Drei Viertel der Topmanager vertreten die Auffassung, dass ihnen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz künftig helfen wird, fundiertere und klügere Entscheidungen zu treffen. 56% setzen dabei vor allem auf die schnellere und bessere Bereitstellung einer Faktenbasis als Grundlage für Entscheidungen. 60% versprechen sich von KI eine intensivere Beobachtung der Marktlage und der Wettbewerbssituation. 69% begrüßen, dass sie dank KI weniger abhängig sind von „Zuarbeitern“ etwa aus Fachabteilungen oder dem Sekretariat. Bei ihrer originären Führungsaufgabe sehen sich zwei Drittel der Topmanager durch KI-Systeme unterstützt.
Der Funke von ChatGPT ist schnell in die Chefetagen des Mittelstands übergesprungen. Nun kommt es darauf an, dieses Gedankengut zügig in den Betrieben umzusetzen, damit die erhofften Positiveffekte tatsächlich eintreten können.
Jobgefahr: über 50 % im unteren Management, unter 1 % im Topmanagement
Leidtragende des KI-Booms im Management ist der Umfrage zufolge die untere Führungsebene. Demnach könnten über die Hälfte aller Positionen im unteren Managementbereich durch KI wegrationalisiert werden. Im Topmanagement (sog. C-Level) hingegen soll die „Jobgefahr“ durch KI bei unter 1% liegen, im mittleren Management bei 8%, so die feste Überzeugung der Befragten.
Für die eigene Karriere förderlich stufen gut zwei Drittel der Führungskräfte Künstliche Intelligenz ein. Manager, die über KI gut informiert sind und die betrieblichen Einsatzmöglichkeiten zügig ausschöpfen, sehen einer steilen Karriere entgegen. In den Zertifikatskursen von Steinbeis für das C-Level-Management stellt Künstliche Intelligenz schon heute einen festen Bestandteil der Ausbildung dar. Die Kaderschmiede hatte erst kürzlich ein Buch mit dem Titel „Künstliche Intelligenz für Entscheider“ vorgestellt, das sechs namhafte Wissenschaftler und Unternehmer gemeinsam geschrieben haben, darunter die beiden KI-Koryphäen Prof. Dr. Alexander Richter und Prof. Dr. Sebastian Thrun. Die Vorstellung des neuen KI-Reports mit allen Studienergebnissen erfolgt auf den „Starnberger See Gesprächen“ am 27. September.
* Die Befragung wurde von der Steinbeis Augsburg Business School gemeinsam mit der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council, der zentraleuropäischen Interim Manager-Community United Interim und der Oberösterreichischen Landesbank durchgeführt. Sie ist nicht repräsentativ, sondern hat sich auf die Zielgruppe von Topmanagern aus der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz fokussiert (Vorstände, Geschäftsführer, Aufsichts- und Verwaltungs- sowie Beiräte und C-Level-Berater).
Quelle: Pressemitteilung Steinbeis IFEM
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