Eine betriebliche Krankenversicherung wird noch nicht von allen Arbeitgebern angeboten. Alexandra Heisers setzt sich dafür ein, dass noch mehr Menschen -insbesondere mit Familien- eine bessere Absicherung und Versorgung haben. Ein sehr persönlicher Appell.
Gesundheit ist ein hohes Gut
Nicht erst eine Pandemie wie Corona hat uns Menschen für das hohe Gut der Gesundheit und deren Gesunderhaltung sensibilisiert. Hierfür hat bei den meisten Menschen im Vorfeld, bereits die merkliche zwei Klassen-Gesellschaft im Gesundheitssektor gesorgt. Die Pandemie hat uns aber ein hohes Maß an Demut gelehrt. Nicht wenige Menschen waren stark erkrankt und haben geliebte Menschen verloren.
Ein Bestandteil des Wortes Demut ist Mut.
In den letzten Jahren haben viele Menschen mehr als großen Mut bewiesen, Krisen zu bewältigen und in ihnen neue Chancen zu entdecken. Sie haben den Mut bewiesen für sich und andere einzustehen, den Mut bewiesen sich als ein Teil des „Großen Ganzen“ zu sehen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Hochwasserkatastrophe am 14. und 15. Juli 2022, hier waren viele Menschen gemeinsam stark.
Ein weiterer Bestandteil des Wortes Demut ist Dienen. Auch das Dienen um die Gesundheit eines jeden einzelnen und der Gemeinschaft ist wichtig. Dessen sind wir Menschen uns weitestgehend bewusst. Dennoch können sich viele Menschen dieses Dienen um ihre Gesundheit oft nicht leisten, und sie darf nun nicht mehr allein in ihren Verantwortungsbereich fallen.
Basisversorgung der gesetzlichen Krankenkassen oft unzureichend
GKV-Versicherte kennen die Frage: „Wollen Sie die Basisvorsorge über Kasse oder die ausgiebige Vorsorge über IGEL?“ (Individuelle Gesundheitsleitungen). Doch bei der Vorsorge endet die weitere finanzielle Belastung nicht. Die Leistungen der Basisversorgung über die GKV schwinden immer mehr, und der Aufwand steigt. Dennoch sind es meist diese Menschen, die sich eine gute zusätzliche Gesundheitsvorsorge nicht leisten können. Nicht für sich und oft auch für ihre Familien nicht. Hier werden wieder die Menschen zur Kasse gebeten, denen auch insbesondere die aktuelle noch anhaltende Krise hart zusetzt: Familien mit kleinem oder mittlerem Einkommen und Kindern.
Die FAZ schrieb am 29.05.2022: „Steigende Preise und wirtschaftliche Unsicherheit führen in einem großen Teil der Bevölkerung zu ernsten Problemen. Mehr als jeder Dritte fürchtet, nicht mehr genug Geld zu haben, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.“
Wie sollen Menschen, die kaum noch Geld haben ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, die Möglichkeit haben von individuellen Gesundheitsleistungen zu profitieren. Sollen sie sich eine zusätzliche Gesundheitsvorsorge im wahrsten Sinne vom Munde absparen? Die zwei Klassengesellschaft des Gesundheitssystems werden wir nicht mehr ändern, aber hier können Arbeitgeber die Menschen bestmöglich unterstützen, die zwangsläufig durchs Raster fallen.
Zusätzliche Absicherung durch den Arbeitgeber
Eine gute, meist einzige Lösung ist eine zusätzliche gesundheitliche Absicherung über den Arbeitgeber, die betriebliche Krankenversicherung. Hier entfällt für die Mitarbeitenden nicht nur die weitere finanzielle Belastung. Auch die gesundheitliche Prüfung, die oft eine weitere große Hürde darstellt, entfällt bei einer betrieblichen Krankenversicherung über den Arbeitgeber. Hintergrund ist das so genannte Kollektiv, ein anderes Wort für gemeinschaftlich.
Aber auch der Arbeitgeber als „Sponsor“ einer solchen Absicherung, hat hier nicht nur den finanziellen Vorteil, dass die Beiträge über den Sachwertbezug bis 50 Euro pro Monat und Mitarbeiter steuer- und sozialversicherungsfrei sind.
Er genießt nachgewiesenermaßen ein hohes Maß an Respekt und Wertschätzung, weil er genau diese Werte damit auch seinen Mitarbeitenden vermittelt. Hier stellt sich nicht mehr die Frage, wo ein Team anfängt und wo es aufhört. Ein Team ist ein Team. Und hier sieht sich der Arbeitgeber als Teil des Teams.
Eine Frage von Respekt und Wertschätzung
Googelt man den Begriff Team, steht er für höhere Produktivität, bessere Ergebnisse und schnellere Fortschritte. Arbeitgeber und Personalverantwortliche suchen keine Einzelkämpfer, sondern Bewerber:innen mit Teamfähigkeit. Doch sollte sich hier der Kreis schließen und alle Teamfähigkeit beweisen.
Übrigens: Die Herkunft des Wortes Respekt, wird schon im 17. Jahrhundert von französisch respect entlehnt, auf lateinisch respectus, was soviel bedeutet wie Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung.
Wertschätzung enthält die Worte Wert und Schatz. Wertschätzung drückt sich wiederum in Respekt gegenüber einem Menschen aus.
Wertschätzung ist also etwas ganz Menschliches und wir brauchen sie alle. Fehlende
Wertschätzung und Anerkennung kann sogar zu Depressionen und Burnout führen.
Betriebliche Krankenversicherung auch für Familienmitglieder
Einen weiteren Vorteil, den der Arbeitgeber seinen Mitarbeitenden bieten kann, ist, dass er diese betriebliche Krankenversicherung auch für die Familien der Beschäftigten öffnet, und sie somit für die Arbeitnehmenden dann den geringsten finanziellen Aufwand bedeutet.
Auch hier ist der Vorteil wieder beidseitig. Denn was ist dem Menschen wichtiger als seine eigene Gesundheit? Wahrscheinlich die Gesundheit der eigenen Familie…
Eine Umfrage in Deutschland vom Juli 2022, um die Wichtigkeit der Familie und deren Bedeutung ergab: Rund 57,07 Millionen Menschen ab 14 Jahren hielten es für besonders wichtig, für die Familie da zu sein, bzw. sich für die Familie einzusetzen. Eine stolze Zahl, bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 83,2 Millionen Menschen.
Hier ist die betriebliche Krankenversicherung ebenfalls ein enormes Bindungstool für den Arbeitgeber. In Zeiten des Fachkräftemangels geht es nämlich nicht nur um die Gewinnung neuer Fachkräfte, sondern insbesondere um die Bindung guten Fachpersonals.
Mein persönlicher Appell
Nach Darstellung der Gesamtproblematik und der Vorteile auf Arbeitgeberseite, möchte ich dazu aufrufen:
„Liebe Arbeitgeber und Personalverantwortliche, setzt Euch bitte für die Installation einer betrieblichen Krankenversicherung ein und gleicht für Eurer Team und deren Familien in Teilen die Ungleichheit des aktuellen Gesundheitssystems aus!“
Gerne möchte ich noch erwähnen, dass der Anbieter für die betriebliche Krankenversicherung natürlich frei wählbar ist. Mir geht es um die Grundsätzlichkeit der Entscheidung pro betriebliche Krankenversicherung!
„Große Veränderungen liegen zwar nicht in unserer Macht, Verbesserung im Kleinen aber schon.“