Das Startup Bonos bietet eine Mitarbeiterzufriedenheitsplattform. Dort können Arbeitgeber ihre Beschäftigten digital motivieren und über wählbare Benefits honorieren. Das Konzept hinter Bonos verrät mir Vertriebschef Alexander Stumpf im Interview.
Was bietet Bonos?
Hallo Alexander, magst Du Dich und das Startup Bonos bitte kurz vorstellen?
Gerne! Unser Start-Up hat die Plattform Bonos entwickelt, um eine stärkere Bindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmenden zu schaffen und die Motivation der Mitarbeitenden gezielt zu erhöhen.
Zusätzliche Leistungen, Ereignisse oder Tätigkeiten von Beschäftigten (Actions) werden dabei über die digitale Plattform belohnt. Dabei arbeiten wir sowohl mit den gesetzlichen Steuerbausteinen als auch mit betrieblichen Regelungen und ermöglichen somit eine Nettolohn-optimierte Zusatzvergütung (Benefits).
Mitarbeitende digital motivieren?
Der Grundgedanke Eurer Plattform ist es, Mitarbeitende digital zu motivieren? Grundsatzfrage: Müssen die Menschen im Unternehmen generell überhaupt motiviert werden?
In Zeiten des Fachkräfte- und Personalmangels wird von Mitarbeitenden oft verlangt Zusatzleistungen zu erbringen, wie zum Beispiel das Übernehmen einer Extraschicht, das Einspringen für Kolleginnen oder Kollegen sowie sonstiges. Solche nicht selbstverständlichen Leistungen können über Bonos effektiv honoriert werden. Unsere Plattform soll dabei das „Zuckerl“ für die Leistungen der Mitarbeitenden sein!
Was genau motiviert Menschen Eurer Meinung nach gerne „gute Arbeit“ zu leisten?
Das ist natürlich eine sehr weitgreifende Frage. Wir denken, dass Beschäftigte eher bereit sind „gute Arbeit“ zu leisten, wenn Sie für diese Arbeit auch wertgeschätzt werden. Daher wollen wir mit unserer Plattform eine Wertschätzung für die Arbeitnehmenden erreichen. Fakt ist, dass Mitarbeitende effektivere und effizientere Arbeit leisten, wenn Sie wissen, dass ihre Arbeit anerkannt wird und von Bedeutung fürs Unternehmen ist.
Diversität spiegelt sich auch in den Unternehmen wider. Zum Beispiel benötigt eine Mitarbeiterin ohne Auto keinen pauschalen monatlichen Tankgutschein, sondern möchte sich ihren Benefit ganz individuell auswählen. Ob das dann ein anderer Gutschein ist oder die Erstattung der Kitakosten, ist über Bonos den Mitarbeitenden überlassen.
Zusätzliche Tätigkeiten, Ereignisse und Ziele
Es erinnert mich etwas an das Mohrrüben-Bild mit dem Esel. Durch zusätzliche „Actions“, wie Ihr sie nennt, können sogenannte „Bonos“ verdient und in Benefits umgewandelt werden. Welche Actions gibt es konkret?
Das Bild des Esels und der Mohrrübe spiegelt eine falsche Motivation, da das Ziel nicht erreicht werden kann. Bei uns kann sich der Mitarbeiter für jede erfüllte Action sofort seine Mohrrübe (Benefit) auswählen. Das Tolle an unserer Plattform ist, dass es nicht mal eine bestimmte Mohrrübe sein muss, sondern er sich seine Belohnung selbst auswählen kann.
Actions können vom Arbeitgeber ganz frei und dynamisch erstellt werden. Dies kann dabei je nach Branche variieren. Uns ist dabei immer wichtig, einen ganz eigenen Action-Katalog mit unseren Kundinnen und Kunden zu erarbeiten, damit auch alle Mitarbeitenden im Unternehmen davon profitieren. Viele unserer Kunden nutzen Actions in den Kategorien Sozial, Ziele, Nachhaltigkeit LINK oder Gesundheit.
Beispiele hierfür sind das Anwerben neuer Kolleginnen und Kollegen, Generierung neuer Aufträge, Benutzung der Bahn statt des Autos oder die freiwillige Tätigkeit LINK als Ersthelfende. Weiterhin können über unsere Plattform bestimmte Ereignisse, wie der Geburtstag, Hochzeit, Nachwuchs oder das Betriebsjubiläum, belohnt werden.
Gamification für mehr Benefits
Gibt es Erfahrungen, welche Art von Unternehmen oder Mitarbeitende besonders aufgeschlossen sind gegenüber dieser Gamification in Punkto Benefits?
Generell können wir Unternehmen aus allen Branchen zu unseren Kunden zählen. Hier ist weniger die Branche entscheidend, sondern vielmehr die Unternehmensphilosophie, die von den leitenden Angestellten vorgelebt wird.
Gamification sorgt immer für neue Anreize und Zielsetzungen bei Mitarbeitenden. Daher soll Bonos auch keine starre Plattform sein, die einmalig implementiert wird, sondern ein dynamisches Zusammenspiel zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Benefits zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
Werfen wir mal den Blick auf Employer Branding. Ist es nicht in Zeiten des Fachkräftemangels so, dass Unternehmen die Zahlung von Benefits am besten gar nicht mehr an zusätzliche Bedingungen („Actions“) knüpfen, sondern diese generell ausschütten sollten?
Natürlich sollten einige Benefits standardmäßig angeboten werden! Falls ein Kunde möchte, dass seine Mitarbeiter*innen jeden Monat einen bestimmten Benefit nutzen können, wird das natürlich so konfiguriert. Unsere Plattform automatisiert diese Prozesse und schafft somit Abhilfe im HR-Bereich, da hier der manuelle Aufwand entfällt.
Diese Benefits werden nach kurzer Zeit als selbstverständlich gesehen und von den Mitarbeiter*innen erwartet wie das normale Gehalt oder der normale Lohn.
Deswegen ermöglicht unsere Plattform zusätzlich betriebliche Benefits. Somit lässt sich ein vernünftiger Mix herstellen aus „Benefits ohne Bedingungen“ und Benefits, welche man sich erst verdienen muss.
Benefit-Plattform und Partnerstatus
Wie kommen denn die Partner auf Eure Benefit-Plattform? Welche Aufnahmekriterien oder Gütekriterien gibt es dafür?
Auf unserer Plattform gibt es grundsätzlich keine Aufnahmekriterien für Partner. Es gibt einige rechtliche Rahmenbedingungen innerhalb der Steuerbausteine, in denen wir uns bewegen.
Wir haben mittlerweile ein breites Portfolio an Benefits und verschiedenen Partnern, aus denen unsere Kunden auswählen können. Es ist uns auch möglich, jeden lokalen Partner vor Ort aufzunehmen. Das kann das Café gegenüber, das Lieblingsrestaurant um die Ecke oder ein Fachhandel in der Nähe sein.
Wie sich Bonos weiterentwickelt
Welche Weiterentwicklungen habt Ihr für Bonos geplant?
Unser nächster Meilenstein ist auf jeden Fall der Launch unserer App, der Anfang des nächsten Jahres angedacht ist. Außerdem sind wir gerade dabei unsere Website zu überarbeiten und einen neuen Look zu verpassen. Natürlich arbeiten wir stetig an der Optimierung und Verbesserung unserer Plattform zusammen mit unseren Kunden.
Vielen Dank für Deine Antworten, Alexander. Für Euer Startup Bonos drücke ich Euch alle Daumen!
Über den Interviewten
Alexander Stumpf ist für den Vertrieb und das Key Account Management von Bonos verantwortlich.
Durch seine vorherige Tätigkeit in einer Genossenschaftsbank und sein nebenberufliches Studium an der Steinbeis-Hochschule Berlin ist er auf die Plattform Bonos aufmerksam geworden. Da ihn diese Idee sofort gecatched hat, freut er sich, diese Vision mit seinem ganzen Team umzusetzen.