Eine gute Nachricht für Unternehmen: Laut einer aktuellen Studie* von Atlassian fühlen sich etwa drei Viertel der deutschen Büroarbeiter (73%) mit ihrem Arbeitgeber verbunden. Noch besser sieht es bei dem Zusammenhalt innerhalb ihrer Teams aus, hier liegt der Wert sogar bei 80%. Beste Voraussetzungen also für eine gute Kollaborationskultur, oder?
Doch ganz so einfach ist es offenbar nicht, nur gut die Hälfte der Befragten (52%) ist zufrieden mit der Kollaborationskultur ihres Unternehmens. Wenn aber nicht fehlender Zusammenhalt in der Belegschaft der Grund für die unzureichende Zusammenarbeit ist, was dann? Möglicherweise sind es die Unternehmenskultur und die verwendeten Tools: Nur 55 bzw. 54% der Büroarbeiter sind der Meinung, dass diese die Zusammenarbeit mit Kollegen fördern. Unternehmen sollten daher an diesen Stellschrauben drehen, um die Kollaboration zu stärken.
Was tun die Unternehmen für gute Kollaboration? Weniger!
Zuletzt scheinen Unternehmen hinsichtlich der Förderung der Zusammenarbeit eher Rückschritte gemacht zu haben. Bei der Auswertung des diesjährigen Collaboration Maturity Score, der den Grad der digitalen Zusammenarbeit ausweist, erreichen deutsche Unternehmen nur noch einen Wert von 3,2 auf einer Skala von eins bis fünf – ein Minus von 0,2 Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Womöglich haben Unternehmen im zweiten Jahr der Pandemie die Weiterentwicklung und Verbesserung der Kollaborationskultur nicht mehr so stark priorisiert wie noch im ersten.
Jetzt muss evaluiert werden, wie sich schnell Verbesserungen erzielen lassen. Hierzu gehört zum Beispiel eine Bestandsaufnahme der Tools: Wie werden diese verwendet, welche Probleme tauchen dabei auf, welche Funktionen fehlen und werden sie überhaupt effizient eingesetzt? Auch sollten Unternehmen Best Practices, die bisher vielleicht nur in einzelnen Abteilungen umgesetzt werden, ausweiten und optimieren. Prinzipiell müssen sie aufgeschlossen gegenüber Veränderungen und Experimenten sein, dürfen ihre Mitarbeiter aber auch nicht überfordern. Um diesen Balanceakt zu schaffen, sollten sie agil vorgehen und nach entsprechender Testphase auch Lösungen verwerfen, die nicht funktionieren. So können Unternehmen ihre Kollaborationskultur verbessern, woraus sie und ihre Mitarbeiter langfristig Vorteile ziehen werden.
Dazu gehört auch, dass Unternehmen und Mitarbeiter auch künftig von neuen Arbeitsmodellen profitieren möchten. So wollen Mitarbeiter weiterhin die Möglichkeit zur Heimarbeit oder zumindest hybriden Arbeit wahrnehmen können. Dies setzt jedoch voraus, dass Teams auf eine hybride oder auch voll digitale Art zusammenarbeiten können. Daher dürfen Unternehmen den Fokus auf gut funktionierende und integrierbare Tools für Teamzusammenarbeit nicht aus den Augen verlieren, wenn sie zukünftig gute Mitarbeiter halten und gewinnen wollen.
Immer mehr und höhere Investitionen allein reichen nicht
Dass der Wille, die Kollaboration zu verbessern, in Unternehmen durchaus gegeben ist, zeigt sich an ihren Investitionen: In den letzten zwölf Monaten haben sie laut den in der Studie befragten IT-Entscheidern vor allem Lösungen für Projektmanagement (46%), soziales Intranet, Chats oder Instant Messaging (34%) sowie Wissensmanagement (33%) angeschafft. Und auch in den kommenden zwei Jahren sind Investitionen geplant, zum Beispiel in Tools für Videokonferenzen (38%), Projektmanagement (34%) oder Wissensmanagement (33%).
Doch für eine bessere Kollaborationskultur brauchen Unternehmen mehr als das: Jeweils über ein Fünftel der IT-Entscheider sehen die Notwendigkeit, die Teamstrukturen anzupassen (23%) und ein zentrales Kollaborationsteam (21%) einzurichten. Neben hohen Kosten (34%) verhindern unklare Zuständigkeiten (30%) oder fehlendes Know-how (27%) jedoch, dass diese Maßnahmen umgesetzt werden.
Transparenz und eine starke Verbindung innerhalb der Teams sind wesentliche Bestandteile einer effektiven Zusammenarbeit. Die Unternehmensleitung muss daher Werkzeuge und eine Kultur etablieren, in der jeder Mitarbeiter seine Arbeit optimal mit dem eigenen und mit cross-funktionalen Teams teilen kann. So kann jeder sein Bestes geben und gleichzeitig das Unternehmen nach vorne bringen. Dies erfordert innovative Tools, die die Zusammenarbeit verbessern, und die Identifikation von Arbeits- und Kommunikationsabläufen, die noch optimiert werden können.
Atlassian Collaboration Maturity Score – Legende
Die befragten IT-Entscheider haben zwölf Fragen beantwortet. Die Antwortmöglichkeiten reichten in fünf Abstufungen von „Stimme überhaupt nicht zu“ bis „Stimme voll und ganz zu“. Auf Grundlage der Einschätzungen lässt sich der Atlassian Collaboration Maturity Score berechnen. Dieser Score, der einen Wert von eins bis fünf erreichen kann, spiegelt den Reifegrad der digitalen Zusammenarbeit wider.
**Collaboration-Maturity-Studie – Methodik
Die von Atlassian in Auftrag gegebene und durch YouGov durchgeführte Online-Erhebung zum Thema digitale Zusammenarbeit fand zwischen dem 15. und 22. März 2022 in Deutschland sowie zwischen dem 18. Und 24. März 2022 in Frankreich statt. In Deutschland wurden insgesamt 256, in Frankreich 263 IT-Entscheider sowohl zu den Entwicklungen hinsichtlich der digitalen Zusammenarbeit sowie zu den Herausforderungen und Digital-Collaboration-Investitionen befragt.
Quelle: Atlassian