HR-Startup Parents@Work

Parents@Work: Berufstätige Eltern ganzheitlich stärken

Das Startup Parents@Work bietet ein Peer-Coaching Konzept für berufstätige Eltern und leistet Pionierarbeit im Bereich Diversity und Inclusion. Gründungspartner Andrew Bunting gibt Einblicke im Interview mit mir.

Was bietet Parents@Work?

Hallo Andrew, magst Du Dich und Deine Initiative Parents@Work bitte kurz vorstellen?

Gegründet in der Schweiz im Jahr 2014 von Sarah Meier leistet Parents@Work Pionierarbeit mit einem bewährten und spezifisch auf die Unternehmen ausgerichteten Peer Coaching Konzept für berufstätige Eltern. Unsere Mission ist es „Die Arbeitsplatzkultur zu transformieren und berufstätige Eltern zu ermutigen und zu stärken“.

Wir sind überzeugt, dass sich Eltern ermutigt, gehört und ernstgenommen fühlen, wenn sie sich in einem geschützten Rahmen austauschen können. Unser Konzept stützt sich außerdem auf Coaching Strukturen, die Ergebnisse liefern.

Parents@Work bietet Unternehmen die Möglichkeit, mit bestehenden Ressourcen ihr eigenes Peer Coaching Programm für Eltern aufzubauen. Simultan können sich Mitarbeitende Kenntnisse im Coaching aneignen und künftige Führungskräfte werden sich der Herausforderungen der arbeitenden Eltern besser bewusst, was zu einer verbesserten Kommunikation, mehr Verständnis und Empathievermögen führt.

Das Resultat? Eine familienfreundliche Arbeitskultur, die berufstätige Eltern unterstützt und es ihnen ermöglicht, ihr volles Potential ausschöpfen zu können.

Seit 2021 hat Andrew Bunting Parents@Work auch nach Deutschland gebracht und seit 2022 sind 4 weitere Partnerinnen in gesamt Deutschland tätig.

Peer Coaching für berufstätige Eltern – was bedeutet das?

Eure Kernleistung ist das sogenannte Peer Coaching für berufstätige Eltern. Was genau können wir uns darunter vorstellen?

Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem zwei (Mitarbeiter)-Kollegen sich regelmäßig austauschen und dadurch eine Beziehung aufbauen, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert. Es werden Coaching-Fähigkeiten angewendet, die dem Gegenüber helfen, aktuelle Situationen und Herausforderungen zu reflektieren, neu zu betrachten und geeignete Lösungsansätze dafür zu finden.

Peer Coaching bietet folgende einzigartigen Vorteile, die herkömmliche Coaching Methoden klar übertreffen:​

  • Es stärkt bereichs- und funktionsübergreifende Netzwerke,
  • baut starke, unterstützende Prozesse und Beziehungen auf innerhalb des Peer Coaching Teams.,
  • bietet den berufstätigen Eltern einen geschützten Rahmen, um sich auszutauschen und um für vorübergehende Schwierigkeiten – im Beruflichen wie auch im Privaten – konkrete Lösungen zu finden, gestützt auf den persönlichen Erfahrungen der Peer Coaches.,
  • verbessert die Führungskompetenzen der Peer Coaches.​
  • fördert Mitarbeiterengagement und Kameradschaft innerhalb des Peer Coaching Teams. und
  • ist wert- und sinnstiftend, indem der Peer Coach das Leben eines Mitarbeiter-Kollegen positiv beeinflussen kann.

Parents@Work PartnerInnen übernehmen sowohl die Ausbildung und Supervision der Coaches wie auch das Zusammenbringen und Betreuen der Eltern. Außerdem arbeiten sie eng mit den Unternehmen zusammen für die interne und externe Kommunikation.

Parents@Work will die Unternehmenskultur transformieren

Ihr möchtet die Unternehmenskultur transformieren. Welchen IST- bzw. welchen Zielzustand habt Ihr dabei vor Augen?

Es wird viel über Diversität und Inklusion geredet. Leider wird die Karriere, besonders bei Frauen, immer noch häufig durch das Eltern-Werden unterbrochen. Gut gemeinte Maßnahmen werden nicht wahrgenommen oder passen nicht für die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Eltern.

Unternehmen und Eltern haben eine unterschiedliche Wahrnehmung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Parents@Work arbeitet darum mit den Eltern und Coaches, um diese Herausforderungen schrittweise anzugehen und nachhaltig zu verändern. Durch die Bereitstellung eines geschützten Rahmens für Eltern und einer Coaching-Struktur, die Ergebnisse liefert, fühlen sich Eltern gestärkt, gehört und wertgeschätzt.

Indem bestehende Mitarbeitende und zukünftige Führungskräfte Coaching-Fähigkeiten erwerben, lernen sie auch neue Perspektiven kennen und können ihr Einfühlungsvermögen verbessern.

Der Einsatz von Ambassadoren im Unternehmen fördert eine nachhaltige Veränderung und erhöht die Akzeptanz von familienfreundlichen Praktiken auf allen Stufen.

Statt „Wie lang wirst du weg sein“, wollen wir, dass neue Eltern eher gefragt werden „Wie gestalten wir gemeinsam deinen weiteren Werdegang im Einklang mit der Familie?“

Situation von berufstätigen Eltern ausbaufähig

Wie seht Ihr die Situation von berufstätigen Eltern im Zeitverlauf früher und heute?

Es hat sich vieles geändert. Aber zugleich auch zu wenig. In einigen Unternehmen ist man zufrieden, mit dem, was man bereits erreicht hat hinsichtlich Diversität und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In anderen Unternehmen jedoch herrscht immer noch die Meinung vor, dass nichts weiter zu tun ist..

Beides sind Ausprägungen des gleichen Bias, das letztendlich sagt „bei uns gibt es keinen Veränderungsbedarf“. Aber Covid hat uns anderes gelehrt. Frauen und Eltern sind mit der Umsetzung von der Heimarbeit und Distanzunterricht hart getroffen worden, und „New Work“ fördert auch neues Denken.

Wer soll denn eigentlich entscheiden, wie ich meine beruflichen Ziele am besten umsetzen kann?

Beruf und Familie auch heute noch ausbaufähig

Man braucht nur die verschiedenen Berichte über Diversität und Inklusion von McKinsey und Co zu lesen, um zu merken, dass das Eltern-Werden eine der Ursachen ist für fehlende Frauen in der Leadership Pipeline.

Anstatt die neu erworbenen Fähigkeiten wie beispielsweise Organisationstalent, Flexibilität, Kreativität in der Lösungsfindung, Ruhe bewahren in stressigen Situationen, gesteigerte Produktivität und Führungs-Praxis zurück in der Arbeitswelt zu bringen, werden die zurückkehrenden Mütter versetzt, benachteiligt oder wegen fehlender Inklusion sogar vom Arbeitsalltag ausgeschlossen.

Wir hören auch, dass viele Angebote nicht genutzt werden und meinen, dass die Umsetzung für manche Eltern einfach nicht passt. Auch wenn man meint, was ich hier beschreibe, sind Zustände aus den neunziger Jahren, so sind die beschriebenen Szenarien sehr wohl immer noch an der Tagesordnung in den Unternehmen.

Zwar ist man gegenüber früher grundsätzlich besser sensibilisiert und Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird thematisiert. Aber es ist noch lange nicht alles rosig. Fragt man zehn Mütter, wie es ihnen ergangen ist, hört man acht schockierende Geschichten. Fragt man zehn Väter, wie ihre Familienpläne aussehen, werden es die meisten nicht einmal in der Firma erwähnt haben. Für Frauen fängt Vereinbarkeit zuhause an, und wir Männer müssen aktiv in unsere Unternehmen diskutieren, wie wir es unterstützen. Denn wenn wir es nicht tun, wird nichts passieren können.

Was Unternehmen tun müssen

Wie genau geht diese Transformation vonstatten? Was müssen Unternehmen dafür tun?

Zum ersten ist nicht davon auszugehen, dass alles schon im Sinne Familienfreundlichkeit getan ist.

Es reicht nicht, nur Diversität anzuschauen. Die Kultur muss inklusiver werden. Das braucht ein fast fanatisches Mindset bei allen Mitarbeitenden, zu erkunden, was Familien wichtig ist, und wie ich das als Kollege und Kollegin oder Führungskraft besser unterstützen kann. „Was brauchst du, lieber Kollege, um deine Arbeit und deine Ziele bestmöglich zu erreichen?“ Dies ist ein Coaching-Mindset oder eine Haltung, die man durch Tun erlernt.

Peer Coaching nach Parents@work hilft individuelle Bedürfnisse und Ziele durch die Ermächtigung der Eltern besser zu erfüllen und erreichen. Ganz im Sinne von New Work und selbstbestimmten Organisationen.

Wie kann Parents@Work unterstützt werden?

Ihr bietet eine Partnerschaft mit Parents@Work an. Wie sieht diese genau aus und wen sucht Ihr?

Unsere Partner:innen sind erfahrene Coaches und Eltern, die das Programm im Unternehmen ausführen. Unser Partnernetzwerk wird Schritt für Schritt nach Bedarf regional und international ausgebaut.

Noch wichtiger sind Eltern und DEI Fachpersonal in Unternehmen, die überzeugt sind, dass jetzt die Zeit für Veränderung ist. Sprechen Sie uns an – wenn nicht jetzt, wann dann?

Wie sich Parents@Work weiterentwickelt

Welche Weiterentwicklungen habt Ihr für Parents@Work geplant?

Wir bauen gerade in Deutschland unser Partner-Netzwerk auf. Und im Laufe des Jahres bringen wir auch Partner in Spanien und UK an Bord, und können jetzt schon mit französischen Unternehmen arbeiten. Durch unser Netzwerk können wir relativ schnell neue Sprachen dazu bringen, falls Bedarf besteht. Aber wir lernen gerade, inwiefern das Kernangebot für neue Märkte angepasst werden muss, um Eltern in den bestimmten Märkten bestmöglich unterstützen zu können.

Auch für kleinere Unternehmen haben wir ein angepasstes Programm, in dem Coaches und Eltern aus unterschiedlichen KMUs in einer Gruppe zusammenkommen können.

Vielen Dank für Deine Antworten, Andrew. Für Euer Startup Parents@Work drücke ich Euch alle Daumen!

Weitere HR-Startups kennenlernen

Über den Interviewten

Andrew Bunting, Gründungspartner von Parents@Work

 

Andrew Bunting ist Vater und Coach, und der Gründungspartner von parents@work in Deutschland.

Mit über 20 Jahren internationalem Leadership, Erfahrung in der Halbleiter- und PC-Industrie, unterstützt er heute Führungskräfte und Organisationen, die zu sein, für die man gerne arbeitet.

>> Zur Website von Parents@Work

>> Zur LinkedIn-Seite von Parents@Work

 

 

Anzeige:PERSOBLOGGER CLUB - HR-Lernpower für Unternehmen

Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

Besuchen Sie auch den großen HR-Studien und Infografiken Download Bereich, den HR-Veranstaltungskalender, den HR-Stellenmarkt und das große HR-Dienstleister Anbieterverzeichnis.

Über eine Buchung als Speaker oder Moderator für Ihre Veranstaltung freue ich mich natürlich ebenso wie über das Abonnieren meines Newsletters oder gar Ihre Mitgliedschaft im PERSOBLOGGER CLUB.

DANKE!

Lassen Sie uns auf LinkedIn darüber diskutieren!

  • Anzeigen:

  • DSAG Event Personaltage 2024

  • Quicklinks:

  • Entdecken Sie weitere spannende Artikel

    Rückkehrkultur
    Personalmanagement allgemein

    Rückkehrkultur als Geheimtipp gegen Fachkräftemangel?!

    Man sieht sich immer zwei Mal im Leben? Was in manchen Fällen wie eine Drohung klingen mag, ist für viele Unternehmen längt eine erfolgsversprechende Strategie

    IHRE PERSOBLOGGER CLUB MITGLIEDSCHAFT

    Nur eine Anmeldung pro Unternehmen. Grenzenloser Zugang für das gesamte HR-Team

    persoblogger club Werbung
    PERSOBLOGGER Newsletter Newsletter
    ×

    Jetzt hier zum Newsletter anmelden und auf dem Laufenden bleiben!

    Pünktlich jeden Montag um 7:15 Uhr wertvolle HR-News:

    • ✓ Aktuelle Fachartikel und Podcast-Folgen
    • ✓ Neueste HR-Studien & Infografiken
    • ✓ Zugriff auf HR-Veranstaltungen im DACH-Raum
    • ✓ Wichtige Trends und wissenswerte News

    Wir nutzen Google reCAPTCHA, um unsere Webseite vor Betrug und Missbrauch zu schützen. Mehr erfahren

    Newsletter-Anmeldung laden