MATSI API - Interview zur Softwarelösung

Wie die MATSI-Technologie Recruiting skalierbar machen will

Recruiting-Technologien sind immer mehr im Kommen. Auch deutsche Personalabteilungen experimentieren langsam stärker mit entsprechenden Tools. Die Plattform Joblift hat auf der letztjährigen Zukunft Personal Reconnect gemeinsam mit dem Technologie-Partner JobUfo einen HR-Innovation Award gewonnen. Ich spreche dazu mit Denis Bauer, CTO von Joblift und Thomas Paucker, Gründer von JobUfo im Doppelinterview.

Das steckt hinter der MATSI-Technologie

Ihr habt im Oktober gemeinsam den HR-Innovation Award für Eure Technologie-Partnerschaft MATSI erhalten. Was genau verbirgt sich dahinter?

Denis Bauer: Eigentlich ist das ganz simpel erklärt. Wir haben gemeinsam mit Jobufo eine Integration gebaut, die es insbesondere den High-Volume-Recruitern ermöglicht, ihre Recruitingmaßnahmen skalierbar zu machen. Mit MATSI ist es nun für jeden Arbeitgeber, vom kleinen über mittelständische Unternehmen bis hin zum Konzern, möglich, Bewerbungen über Joblift in ihr vorhandenes Bewerbermanagementsystem (BMS) zu erhalten. Das gilt natürlich auch für Personaldienstleister.

Welchen Vorteil hat das für HR?

Denis Bauer: Das hat vor allem einen Vorteil, der in Zeiten des drängenden Arbeitskräftemangels entscheidend sein sollte: Die Abbruchraten innerhalb des Bewerbungsprozesses werden so deutlich verringert. Und gleichzeitig fällt mühsames „Copy & Paste“ in das BMS weg. Also genau der Effekt, auf den Arbeitgeber dringend angewiesen sind: Mehr Output bei geringerem Zeitaufwand, so dass die gewonnen Ressourcen in der HR-Kernarbeit eingesetzt werden können.

Welches Recruiting-Problem MATSI adressiert

Was genau war denn vorher hier das Problem?

Thomas Paucker: Bisher standen Arbeitgeber in diesem Kontext vor einem zentralen Problem: Jedes BMS, jedes Applicant Tracking System (ATS) für eine Spiegelung der Jobs und das Ausliefern von Bewerbungen selbst anzubinden, rechnete sich einfach nicht. Der Aufwand für Setup und Pflege war einfach viel zu groß. MATSI löst genau dieses Problem. Es ermöglicht mit nur einer einzigen Anbindung, die über www.joblift.de eingehenden Bewerbungen in quasi alle am Markt vorhandenen ATS/BMS ausliefern zu können. Im Klartext bedeutet das, dass der Aufwand für Setup und Pflege nur einmal statt 150-Mal stattfindet – eine Verschlankung der Ressourcen also, der idealtypisch für einen gelungenen Digitalisierungsprozess steht.

Das Besondere an der MATSI-Schnittstelle

Was ist der Unterschied zu den Schnittstellen, die andere Jobbörsen einsetzen?

Thomas Paucker: Grundsätzlich gilt die ganz einfache Faustregel: Schnittstellengeschäft ist Agenturgeschäft. Dies bedeutet, dass es Einzelleistungen sind, die für viel Geld geschaffen und gepflegt werden müssen. Und zwar eben von den Agenturen. Diese Prozedur ist aber schlicht nicht mehr „State of the Art“. Wer es mit der Digitalisierung in Recruitingprozessen ernst meint, sollte hier andere Wege gehen – zum Beispiel eben den MATSI-Weg. Wir bieten eine umwälzende Technologie zu fairen Preisen an, die der Standard der Zukunft sein sollte, wenn es um Schnittstellen und Skalierbarkeit von Recruitingmaßnahmen geht. Deswegen haben wir diesen neuen digitalen Prozess gemeinsam mit Joblift geschaffen.

Ran an die Details von Recruiting mit MATSI

Könnt Ihr den Prozess von der Jobsuche bis zur Verarbeitung der Bewerbung im ATS nochmal etwas detaillierter beschreiben?

Denis Bauer: Beginnen wir bei der Jobsuche: Frühzeitig adressieren wir Jobsuchende über einen unserer zahlreichen Marketingkanäle, so dass sie anschließend auf Joblift landen, wo wir den perfekten Job beispielsweise über unser neues digitales Empfehlungssystem, den JobCoach, finden. Im nächsten Schritt schauen sie sich den jeweiligen Job genau an.

Den perfekten Job?

Denis Bauer: Ja. Unsere zahlreichen Features wie Matching Score, Infos zum Arbeitsweg, Arbeitgeberbewertungen, angebotenen Benefits und Vieles mehr unterstützen sie dabei. All das führt im besten Fall zu einer positiven Bewerbungsentscheidung.

Aber genau jetzt wird es in dem Kontext, in dem wir uns hier gerade unterhalten, spannend. Für die Bewerbung nutzt ein Kandidat oder eine Kandidatin dann unser Smart-Apply Bewerbungsformular. Dafür zieht sich Joblift über MATSI, welche Bewerbungs-Infos der Arbeitgeber abfragen möchte. Bewerben kann sich die Person dann ganz einfach per One-Click-Apply direkt über unsere Website. Aus unserer Sicht eine Win-Win-Situation, da wir so beiden Seiten einen einfachen, schnellen und transparenten Recruitingprozess bieten.

Thomas Paucker: Nach Absenden des Bewerbungsformulars durch die Jobsuchenden überliefert Joblift die Bewerbung an MATSI per API, und zwar eben nur über eine. Unser System erkennt nun die Bewerbung, das betreffende Unternehmen und den entsprechenden Job. Auf dieser Basis liefert es die Bewerbung direkt in das BMS beziehungsweise ATS des Joblift-Kunden aus. Die Joblift-Bewerbung wird hierbei korrekt als Joblift-Bewerbung gekennzeichnet. MATSI tritt dabei gar nicht in Erscheinung.

Alle Infos im eigenen ATS verfügbar

Denis Bauer: Für Arbeitgeber hat das einen ganz wichtigen Vorteil: Recruiter oder Hiring Manager bekommen die vollständigen Informationen über MATSI direkt in ihr ATS-System gespielt. Niemand muss sich mehr um Infos via E-Mail oder mit einem fehleranfälligen “Copy & Paste-Verfahren” beschäftigen.

Thomas Paucker: Genau. Die Bewerbung geht sicher im System ein und landet in keinem toten Postfach. Die händische Pflege von Jobs auf Joblift und Bewerbungen fällt vollständig weg. Das Ergebnis nochmal auf den Punkt gebracht: Es bleibt mehr Zeit für echte Personalarbeit!

Das sagen die Kunden zu MATSI

Welche Art von Unternehmen setzt denn Eure Lösung bereits ein? Und habt Ihr bereits Rückmeldungen und Daten, was MATSI im Bewerbungsprozess bewirkt?

Denis Bauer: Aktuell haben sowohl viele unserer großen Industriekunden als auch einige Personaldienstleister die Lösung im Einsatz. Das Feedback ist äußerst positiv und zeigt uns, dass wir den richtigen Riecher hatten. Denn fast alle Kunden berichten von deutlich weniger Aufwand, mehr Transparenz und freuen sich über qualitativ bessere Bewerbungen. Letztlich sind sie überzeugt vom schlankeren und wesentlich unkomplizierteren Prozess.

Thomas Paucker: Interessant ist vielleicht zusätzlich noch, dass wir inzwischen weltweit arbeiten und sowohl Marktführer als auch Nischenbörsen unsere API nutzen.

Wie funktioniert der JobCoach von Joblift?

Denis, Du hast vorhin den JobCoach genannt als Tool, wie Jobsuchende sich dem für sie passenden Job nähern können. Den „Perfect Match“ versprechen ja so einige Anbieter. Magst Du das nochmal kurz ausführen, wie Ihr da vorgeht?

Denis Bauer: Bei uns ist es deutlich mehr als ein Versprechen! Ganz einfach, weil wir mit dem JobCoach das erste virtuelle Empfehlungssystem für Jobsuchende im deutschsprachigen Recruitingmarkt entwickelt haben. Der JobCoach arbeitet wie ein digitaler Job-Assistent und führt KI-basiert einen Dialog mit Jobsuchenden, um mehr über die Vorlieben, Fähigkeiten und vor allem die Persönlichkeit zu verstehen. All das fließt in die Auswahl der Suchergebnisse ein, sodass die relevantesten Ergebnisse bevorzugt angezeigt werden.

Das klingt nach dem Abfragen einer Vielzahl von Informationen?

Denis Bauer: Naja, unser Ziel ist es dabei, signifikante Informationen zu erhalten, mit denen wir einen digitalen Fingerabdruck der Jobsuchenden erstellen. So wollen wir sie noch besser verstehen, vielleicht sogar noch ein bisschen besser als er oder sie sich selbst, bezogen auf beruflichen Kontext. Dieser Fingerabdruck wird dann in unserer sog. “Recommendation Engine” genutzt, um auf die passenden Jobs zu matchen. Um diesen perfekten Match herzustellen, verwenden wir neueste Deep Learning-Technologie, um einfach immer besser zu werden, wenn es darum geht die richtigen Menschen mit den richtigen Arbeitgebern zusammenzubringen.

Viele Jobportale sprechen seit Jahren vom perfekten Match zwischen Arbeitgebern und Jobsuchenden. Wir setzen es auch um. Für Arbeitgeber hat es den großen Vorteil, dass durch den JobCoach die aussichtsreichsten Bewerberinnen und Bewerber vorgefiltert werden. Das spart Zeit, Aufwand und Geld. Mit diesem Ansatz heben wir uns ab in einem Markt, in dem sehr viele Wettbewerber seit Jahren eigentlich eine unveränderte Dienstleistung im immer gleichen “Post-and-Pray-Verfahren” anbieten. Da geht Joblift einen anderen, aus unserer Sicht besseren Weg.

Die Planungen von JobUfo für 2022

Thomas, auch für JobUfo soll 2022 ein erfolgreiches Jahr werden. Was plant Ihr?

Thomas Paucker: Wir haben zwei neue Produkte im Moment in der Closed-Beta-Phase im Testing mit unseren Großkunden und freuen uns über das positive Feedback. Diese Produkte releasen wir im Laufe 2022 und bieten sie ebenfalls über MATSI an, ganz einfach per API.

Hinzu kommt, dass wir während der Corona Pandemie Software für Schülerinnen und Schüler in der Praktikumsphase gebaut haben und diese noch weiter verfeinern werden. Der Übergang zwischen Schule und Beruf ist sehr wichtig, wenn wir in Zukunft noch genügend Arbeitskräfte haben möchten, die sich den gewaltigen sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft stellen. Deswegen setzen wir uns noch mal mehr für junge Menschen ein.

Das klingt doch spannend. Dann wünsche ich Euch viel Erfolg und danke für das virtuelle Gespräch.

Über die Interviewten

Thomas Paucker, Gründer und Managing Director von JobUfo

 

Thomas Paucker, Gründer und Managing Director bei der JobUfo GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, „jeden Menschen in Arbeit“ zu bringen. Mit der Gründung des Startup 2016 verfolgte er seine Leidenschaft, ein innovatives und agiles Bewerbungsverfahren durch die JobUfo-Produkte zu ermöglichen. MATSI ist ein Kooperationsprodukt mit Joblift und soll die HR-Welt in Punkto Recruiting weiter verbessern.

>> zur Website von JobUfo 

 

 

 

Denis Bauer, CTO von Joblift

Denis Bauer ist CTO bei Joblift, dem führenden Jobportal für Blue- und Grey-Collar Recruiting. Nach Stationen bei Microsoft und audibene stieg er 2018 bei www.joblift.de ein und ist seitdem für die strategische Produktentwicklung und technische Weiterentwicklung der Plattform verantwortlich. Unter seiner Führung launchte Joblift zu Beginn des Jahres 2022 den JobCoach, ein digitales Job-Empfehlungssystem, das Unternehmen und Bewerber:innen zukünftig noch schneller und passgenauer zueinander bringt. Zudem unterstützt Denis als Investor Start-ups in ihrer Frühphase.

>> zur Website von Joblift

 

Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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