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Studierende wünschen sich eine “Caring Company”

Die Veranstalter der WOMEN&WORK, Europas Karriere-Kongress für Frauen, haben von Anfang November bis Mitte Dezember 2021 Studierende bundesweit befragt, mit welchen Gedanken und Gefühlen sie derzeit in die Zukunft blicken. An dem anonym durchgeführten „Student Survey“ beteiligten sich 879 Personen. Feststellen lässt sich, dass die Mehrzahl der Befragten (63,2%) zwar optimistisch in die eigene berufliche Zukunft blickt. Doch die Befragung zeigt deutlich, dass insbesondere das Social Distancing nachhaltige Verhaltensänderungen hervorgerufen hat.

Gefragt: der sinnstiftende und fürsorgende Arbeitgeber

Für Arbeitgeber bietet die Studie wichtige Hinweise, wenn es um das Recruiting zukünftiger Talente geht. Für 72,5% ist die Ermöglichung von Work-Life-Balance der ausschlaggebende Faktor, wenn es um die Wahl des Arbeitgebers geht. 69,2% wünschen sich das Gefühl von „Aufgehoben sein“ in einem freundlichen Umfeld und 64,4% suchen den Arbeitgeber nach der „Sinnhaftigkeit der zukünftigen Tätigkeit“ aus. Nicht einmal die Hälfte (45,8%) finden ein gutes Einstiegsgehalt wichtig.

Die Anforderungen an Arbeitgeber sind kaum materieller, sondern vielmehr ideeller Natur. Dazu passt, dass knapp 80% der Befragten bevorzugt bei einem Arbeitgeber einsteigen möchten, der optimale Möglichkeiten für hybrides Arbeiten anbietet. Die Pandemiejahre 2020/2021 zeigen deutliche Auswirkungen, auf die sich die Arbeitgeber mit flexiblen Arbeits- und Zeitmodellen einstellen müssen.

Doch nicht nur das. Der Trend geht eindeutig in Richtung einer Caring Company. Die Unsicherheit im Außen und die hohe Veränderungsdynamik der letzten zwei Jahre haben den Angstpegel erhöht und das Vertrauen in Institutionen schwinden lassen. Das Bedürfnis ist groß, bei zukünftigen Arbeitgebern einen sicheren Hafen und ein fürsorgendes Umfeld zu finden.

Auch was einen berufsbedingten Umzug angeht, sind nur knapp 45,8% der Befragten dazu gewillt, während 47,5% diese Idee zwar in Kauf nehmen, jedoch nur unter der Maßgabe, dass der Arbeitgeber Arbeitsbedingungen anbietet, die attraktiv erscheinen und ein Arbeitsumfeld gewährt, in dem Sinnstiftung und Mitbestimmung gewährleistet werden. Die Bereitschaft, sich nur für die Karriere räumlich von der Familie und dem sozialen Umfeld zu trennen, ist pandemiebedingt gesunken.

Vertrauen ist stark gesunken

Quelle: WOMEN&WORK

Der „Student Survey 2022“ zeigt sehr deutlich, die Studierenden ein deutliches Misstrauen gegenüber Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entwickelt haben. Die Befragten gaben an, dass ihr Vertrauen in die Politik um 64,6%, in die Gesellschaft um 61,8% und ihr Vertrauen in die Wirtschaft um 42,2% gesunken ist. Einzig das Vertrauen in die Wissenschaft ist um 49,2% gestiegen.

Auch die Spaltung der Gesellschaft wird von 87,9% der Befragten sehr stark wahrgenommen. Demzufolge ist für 45,6% der Verlust von sozialen Kontakten und dem sozialen Miteinander sehr belastend. Bei 49,7% ist der Angstpegel deutlich höher als 2019 und 75,7% meiden seit der Pandemie große Menschenmengen und werden das auch weiterhin tun.

Die Lebensbedürfnisse der Studierenden sind – basierend auf der Erfahrung einer globalen Pandemie in Verbindung mit den sozialen Einschränkungen über viele Monate hinweg – ideeller Natur. Im Fokus stehen Gesundheit, Sicherheit und menschliche Beziehungen. Angefangen bei der Familie, über Freunde bis hin zum Arbeitgeber. Nicht mehr das schnelle Geld oder eine steile Karriere sind wichtig, sondern gesucht werden Arbeitgeber, die sich kümmern, und die ermöglichen. Aufgehoben sein, Sinnstiftung, Freiheit, Flexibilität, Selbstbestimmung – das sind die Anforderungen an die Arbeitgeber von heute und morgen.

Über den Student Survey 2022

Von Anfang November bis Mitte Dezember 2021 haben die Veranstalter der WOMEN&WORK Studierende bundesweit danach befragt, mit welchen Gedanken und Gefühlen sie derzeit in die Zukunft blicken. An der anonymen Befragung haben 879 Personen teilgenommen (87% Frauen, 10,4% Männer, 2,6% Divers). 51% streben einen Bachelor-Abschluss an, 38% befinden sich im Master-Studium, 7,5% machen eine Promotion und 3,5% sind im Staatsexamen bzw. habilitieren.

Quelle: WOMEN&WORK

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Stefan Scheller

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