HR-Newsticker: Täglich frische HR-News

Employee-Experience-Trends 2022

Qualtrics (Nasdaq: XM), Pionier und weltweit führender Anbieter im Bereich Experience Management (XM), veröffentlicht seinen dritten jährlichen Bericht zu den Employee-Experience-Trends 2022. Für die Studie wurden 14.000 vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer aus 27 Ländern befragt. Die Employee Experience der Arbeitnehmenden hat sich nach fast zwei Jahren Pandemie verändert.

Kündigungswelle hält an

Die Studie zeigt, dass die Kündigungswelle sich auch im Jahr 2022 fortsetzen wird. Nur 65% der Beschäftigten beabsichtigen, dem aktuellen Arbeitgeber die Treue zu halten. 2021 waren es noch 70% der Arbeitnehmenden. Von allen Beschäftigtengruppen werden sich Angestellte aus dem mittleren Management am schnellsten verabschieden: Hier möchten nur 69% bleiben, wobei dieser Anteil im letzten Jahr noch 83% betrug. Besonders bei den weiblichen Führungskräften ist die Wahrscheinlichkeit zu bleiben von 75% im Jahr 2021 zu 64% im Jahr 2022 gesunken.

Von den Managern wird heute mehr als je zuvor erwartet. Neben ihren täglichen Aufgaben müssen sie für das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter sorgen, die Unternehmenskultur pflegen und Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion vorantreiben. Diese Themenfelder sind für einen attraktiven Arbeitsplatz zwar sehr wichtig, bringt die Führungskräfte aber schnell an den Rand des Burnouts. Die Unternehmen müssen sich jetzt um ihre Manager kümmern und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie auch auf ihr eigenes Wohl achten können. Nur so können sie sich für das Wohl der anderen einsetzen.

Mitarbeitende erwarten bessere hybride Arbeitsplatzmodelle

Der Trend zu hybriden Arbeitsmodellen hält an. Wer hier punkten will, muss seinen Mitarbeitern eine erstklassige digitale Employee Experience bieten, die sowohl eine Zusammenarbeit vor Ort als auch digital – unabhängig vom Ort – ermöglicht. Denn mehr als jeder dritte Beschäftigte (35%) meinte, dass er sich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen würde, wenn er wieder Vollzeit ins Büro gehen müsste. Doch nur 30% der Befragten gaben an, dass die technischen Mittel ihres Unternehmens ihre Erwartungen übertreffen, lediglich 23% waren der Meinung, die Arbeitsbedingungen im Büro seien besser als erwartet.

Hier besteht eine deutliche Kluft zwischen den Erwartungen der Beschäftigten und dem, was die Firmen tatsächlich bieten. Die Bedeutung des Arbeitsplatzes im Unternehmen hat sich geändert:Früher war das Büro einfach ein Ort, an dem die Leute arbeiteten. Jetzt ist es eine Umgebung, die ihnen Möglichkeiten zum Zusammenarbeiten und Socializing geben soll.

Ganze 91% der Angestellten, die im Büro über die richtigen technischen Mittel verfügen, sind auch engagiert; 93% würden ihr Unternehmen sogar weiterempfehlen. Hingegen zeigen nur 24% der Beschäftigten Engagement, die an ihrem Arbeitsplatz nicht technisch ausgestattet sind; lediglich 16% würden die Firma weiterempfehlen.


Mitarbeitende erwarten konkrete Maßnahmen in Sachen Diversität, Gleichberechtigung, Inklusion, Zusammengehörigkeit

Viele Arbeitgeber haben sich öffentlich verpflichtet, in puncto Diversität, Gleichberechtigung, Inklusion und Zusammengehörigkeit nachzubessern. Ihre Mitarbeiter möchten deswegen echte Fortschritte sehen. Doch laut Qualtrics-Studie sind nur 70% der Mitarbeiter der Ansicht, dass ihr Unternehmen genügend getan hat. Allerdings gaben 67% von ihnen auch an, dass sie angesichts der durchgeführten Maßnahmen den Eindruck hätten, ihr Management setze sich ernsthaft für ein diverses und inklusives Unternehmen ein.

Maßnahmen zur Förderung von Diversität, Gleichberechtigung, Inklusion und Zusammengehörigkeit wirken sich auch auf die Bleibeabsicht der Beschäftigten aus: 76% der Mitarbeiter, die fünf Jahre oder länger bleiben möchten, sehen bei ihrem Arbeitgeber die Möglichkeiten, dass jeder sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Von den Beschäftigten, die höchstens sechs weitere Monate dort arbeiten möchten, nehmen das nur 33% so wahr. Die Frage, ob sie sich dem Unternehmen zugehörig fühlen, bejahten 83% der Beschäftigten, die fünf Jahre oder länger bleiben wollen. Bei Mitarbeitern, die nach höchstens sechs Monaten gehen wollen, lag dieser Anteil nur bei 25%.

Langfristiges Wohl der Mitarbeiter muss Priorität werden

Die Umstellung auf Homeoffice oder Wechselmodelle sorgten dafür, dass die natürlichen Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwammen. Das ging so weit, dass sich mehr als ein Viertel der Mitarbeiter (29%) nicht immer krankmeldeten, selbst wenn sie eigentlich nicht fit genug waren. Von diesen Beschäftigten nannten zwei von drei (61%) die Arbeitsbelastung als Grund. 13% der Beschäftigten fühlen sich bei der Arbeit nicht energiegeladen. Selbst in der Freizeit macht sich jeder Fünfte (20%) Gedanken über berufliche Probleme.

Über die Studie

Die Studie wurde im August und September 2021 durchgeführt und schloss 14.000 Vollzeitbeschäftigte über 18 Jahren aus 27 verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, ein.

Quelle: Qualtrics

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Stefan Scheller

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