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Jobwechsel ab Gehaltssteigerung von 11% wahrscheinlicher

Ein Mittel an sich zufriedene Mitarbeitende von anderen Unternehmen abzuwerben, ist eine deutliche Gehaltssteigerung. Welche Erwartungen Erwerbstätige in Deutschland an Vergütung haben und mit welchen Informationen sie bereits in der Stellenanzeige rechnen, hat nun die Jobseite Indeed herausgefunden. Dazu befragte das Unternehmen in einer repräsentativen YouGov-Umfrage 1.136 Erwerbstätige aus Deutschland und wollte wissen, wann der Jobwechsel wahrscheinlicher wird.

Stellenangebot in Deutschland wächst wieder

Mit den derzeitigen Lockerungen der Corona-Beschränkungen wächst auch das Stellenangebot in Deutschland kontinuierlich und ist aktuell auf Indeed bereits 9% über dem Vor-Corona-Niveau. Für Unternehmen bedeutet das, dass der Wettbewerb um Talente immer intensiver wird. Jobsuchende und Jobwechseler können hingegen wählerisch sein.

Jobwechsel bei Zufriedenheit nur mit deutlicher Gehaltssteigerung

Beim Wechsel des Jobs ist das Thema Bezahlung für die meisten der Befragten ein ausschlaggebender Punkt. Zwei Drittel (66%) der Erwerbstätigen würde ab einer Gehaltssteigerung von mehr als 11% Prozent einen Jobwechsel in Betracht ziehen. 28% der Befragten wären bei einer Gehaltssteigerung zwischen 11% und 20% dazu bereit, ihren Arbeitgeber zu wechseln.

Für 39% der Teilnehmenden müsste der neue Arbeitgeber dagegen mindestens 21% mehr Geld auf den Tisch legen. Nur 12% der Befragten gaben dagegen an, dass sie bereits ab einer Gehaltssteigerung von 6% bereit wären, den Arbeitgeber zu wechseln.

Wackere 14% zeigen eine extrem hohe Loyalität und würden trotz Gehaltssteigerung nicht über einen Jobwechsel nachdenken.

Frauen tendenziell unzufriedener mit Vergütung

Insgesamt sind 58% der Befragten mit ihrem derzeitigen Gehalt zufrieden, 19% sehen bei ihrem Verdienst noch Verbesserungsbedarf.

Im Geschlechter-Vergleich sind Frauen im Schnitt unzufriedener mit ihrer Bezahlung. Während rund ein Viertel (24%) der weiblichen Befragten unzufrieden mit der Vergütung ist, sind es nur 14% der männlichen.

Die Ergebnisse offenbaren auch mögliches Konfliktpotential innerhalb von Unternehmen. Schließlich ist es für die große Mehrheit der Befragten (89%) enorm wichtig, im Vergleich zu anderen Beschäftigten fair bezahlt zu werden. Arbeitgeber, die keine ausgewogenen Gehaltsstrukturen aufweisen, können damit eine große Unzufriedenheit bei ihren Angestellten auslösen.

Mehrheitlicher Wunsch nach Gehaltsangaben in Stellenanzeigen

Für mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen (56%) ist die Gehaltsangabe in der Stellenausschreibung eine der wichtigsten Informationen. Zusätzlich sind mehr als zwei Drittel der Auffassung, dass Stellenanzeigen immer eine Information zum Verdienst enthalten sollten. Diese erleichtert auch für knapp drei Viertel der Befragten (73%) im Bewerbungsprozess die eigene Gehaltsvorstellung anzugeben.

Zusätzlich stimmen 71% bzw. 61% der Befragten den Aussagen zu, dass sie durch Informationen über die Verdienstmöglichkeiten den Aufwand einer Bewerbung besser abschätzen können und aus einer vergleichsweise hohen angegebenen Vergütung zusätzliche Motivation für den Bewerbungsprozess ziehen.

Uneinig sind sich die Befragten bei der Aussage, dass die Bezahlung nicht gut sein kann, wenn keine Gehaltsangabe gemacht wird. Während dies 27% bejahen, lehnen es ein Drittel ab.

Fehlende Gehaltsangabe aber kein KO-Kriterium

Bei der Frage, auf welche Stellenanzeige sich Befragte bewerben würden, wenn der einzige Unterschied die zusätzliche Information zur Vergütung wäre, würden sich 48% um den Job mit Gehaltsangabe bemühen und 44% für beide Stellen. Nur auf den Job ohne Gehaltsangabe würden sich lediglich 1% der Erwerbstätigen bewerben.

Dabei scheinen Auskünfte zur Bezahlung für die weiblichen Jobsuchenden etwas weniger entscheidend zu sein. 43% der Frauen würden sich bei dem Unternehmen mit Informationen zum Lohn bewerben, 47% auf beide Stellenanzeigen gleichermaßen. Dagegen würden sich nur 41% der Männer für beide Jobs bewerben.

Quelle: Indeed

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Stefan Scheller

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