Nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie herrscht in Kitas, Kindergärten und Schulen immer noch kein Regelbetrieb. Um Beschäftigte mit Kindern gezielt zu entlasten, bieten viele deutsche Unternehmen weitreichende Unterstützungsangebote, auch bei der Kinderbetreuung. Genutzt wird Letzteres jedoch kaum, zeigt die aktuelle Randstad-ifo-Studie.
Arbeitszeitflexibilisierung kommt gut an
Zur besseren Vereinbarung von Beruf und Familie in Zeiten von Corona bieten viele Unternehmen Mitarbeitern mit Kindern mehr Flexibilität. Laut der aktuellen Randstad-ifo Personalleiterbefragung haben 78% die Arbeitszeiten entzerrt, ebenso viele haben Homeoffice-Regelungen eingeführt.
66% der Firmen bieten in Notsituationen Sonderurlaub an. Die große Mehrheit der Mitarbeitenden nutzt diese klassischen Möglichkeiten zum flexiblen Arbeiten.
Kinderbetreuungsmöglichkeiten werden kaum genutzt
Doch bei der Kinderbetreuung kommen berufstätige Eltern nur selten auf die neu geschaffenen Angebote ihrer Arbeitgeber zurück. Knapp ein Drittel der Unternehmen bietet Kinderbetreuung an. Aber lediglich 3% der Mitarbeiter nutzen das erweiterte Betreuungsangebot in Betriebskitas, das immerhin 28% der Unternehmen geschaffen haben.
Nur 5% nehmen die digitalen Lern- und Beschäftigungsangebote wahr, die 29% ihrer Arbeitgeber anbieten. Es ist gut und wichtig, dass Unternehmen neue Wege gehen, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen. Denn viele Familien stehen aktuell vor noch nie da gewesenen Herausforderungen.
Familienfreundliches Arbeiten braucht individuelle Lösungen
Für berufstätige Eltern zählt jedoch vor allem, wie die Angebote ihrer Arbeitgeber ihnen dabei helfen, überhaupt ihr Arbeitspensum zu erfüllen. Dafür zählt in dieser besonderen Situation das Mindset der Vorgesetzten, der Kollegen, der Partner und Partnerinnen und das eigene. Das fängt bei der Akzeptanz der Kollegen für das eigene Kind, das bei einer Videokonferenz durchs Bild läuft, an und hört bei der individuellen Unterstützung in der Organisation des Arbeitsalltags auf.
Familienfreundliches Arbeiten braucht individuelle Lösungen. Wichtig bei der Entwicklung der Angebote ist, dass Arbeitgeber gemeinsam mit ihren Mitarbeitern individuelle Lösungen schaffen, die ein tatsächliches Mehr an Flexibilität bieten. Manche Mitarbeiter arbeiten abends, wenn die Kinder im Bett liegen, die restlichen ToDos des Tages ab. Jeder, der Kinder hat, weiß, wie anstrengend so ein Arbeitstag ist. Aber es zeigt, dass berufstätige Eltern gerade wirklich viel Einsatz zeigen. Aussagen zum angeblich verringerten Arbeitspensum und der Arbeitsqualität im Homeoffice, wie sie vereinzelt von Führungskräften zu hören sind, gehen daher komplett an der Realität vorbei.
Quelle: Randstad ifo Personalleiterbefragung
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