Längst funktioniert Lernen nicht mehr nur frontal. Stattdessen lernen Menschen zunehmend auch voneinander in Lern-Communities. Diese Idee zu einer digitalen Wissensplattform skaliert haben die Gründer des HR-Startups Knowunity. Für Schülerinnen und Schüler stehen Lerninhalte auch per App bereit. Wie Knowunity für das Employer Branding von Unternehmen genutzt werden kann, verrät mir Benedict Kurz im Interview.
Was das Startup Knowunity anbietet
Hallo Benedict, würdest Du Dich und Euer Startup Knowunity bitte kurz vorstellen?
Sehr gerne, ich bin Benedict, 19 Jahre alt und einer der Gründer des Startups Knowunity.
Knowunity ist die die erste Plattform für Schüler und Schülerinnen in Europa. Diese können alle wirklich relevanten Schulinhalte wie beispielsweise Zusammenfassungen, Lernzettel, Präsentationen, Ausarbeitungen und mehr anschauen und herunterladen, die andere Community-Mitglieder hochgeladen haben. Darüber hinaus können sie diesen dazu Fragen stellen. Und das gilt für alle Themen, Fächer und Jahrgangsstufen.
So wollen wir mit Knowunity die erste digitale Anlaufstelle für Schüler rundum all ihre Needs mit vielen weiteren Features aufbauen. Nach nur fünf Monaten als schnellst wachsende und beliebteste Schul-App am Markt nutzen bereits mehr als 500.000 Menschen Knowunity.
Was das Gründerteam antreibt
Wie kamt Ihr auf die Idee, eine Online-Wissenscommunity für Schülerinnen und Schüler aufzubauen?
Als wir selbst noch in der Schule waren, haben wir einfach gemerkt, wie Schüler (inklusive uns) viel Zeit am Handy verbringen und häufig eine große Abneigung gegenüber dem Schulalltag haben. Da haben wir uns gedacht, warum es eigentlich eine Plattform für jeden Bereich, nur nicht für Schüler gibt. Zusätzlich waren wir schon immer riesig überzeugt davon, dass häufig andere, meist gute Schüler, Themen viel besser erklären oder veranschaulichen können und diese Möglichkeit wollten wir allen Schülern in ganz Deutschland bieten.
Wie Schüler zum Thema Lernen stehen
Hand aufs Herz! Wie stehen Schülerinnen und Schüler heute zum Lernen? Lässt sich schon ein Spirit feststellen, dass „lebenslanges Lernen“ ansteht, anstatt des früher häufig gehörten Satzes „Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben“?
Ich denke hier muss man zwischen verschiedenen Motivationen unterscheiden. Ein Teil der Schüler lernt sicherlich Inhalte vor allem da sie eben klausurrelevant sind und die Note am Ende für viele 100% ausschlaggebend ist. Es gibt aber mit Sicherheit auch einen anderen Teil der Schüler, die Schule eher als die erste Anlaufstelle im gesamten Kosmos „lebenslanges Lernen“ betrachten und so versuchen alles aufzusaugen.
Bei uns beispielsweise sehen wir auch häufig Nachfrage nach Inhalten, die über die typischen Schulthemen hinausgehen, da viele Schüler eben doch noch stärker Ihren Horizont erweitern wollen und damit schon in der Schule starten.
Wissenstransfer in Zeiten dynamischer Entwicklungen
Die Halbwertszeit von Wissen scheint von Jahr zu sinken. Wie stellt Ihr sicher, dass die angebotenen Lerninhalte einem hohen Qualitätsanspruch genügen und nicht veraltet sind?
In Deutschland sind leider viele Inhalte immer noch sehr alt, vor allem einige Schulbücher haben es in sich.
Insgesamt aber wachsen wir auf der Inhaltsseite extrem schnell und haben hier durch unsere sogenannten Knower (Schüler die Inhalte teilen) eine starke Flexibilität, um uns so optimal an Veränderungen anzupassen. Die Qualität wird bei uns einerseits durch Moderatoren, Helfer und uns ständig überwacht, viel mehr aber noch direkt auf der Plattform von Schülern beurteilt, kommentiert und dementsprechend besser oder schlechter ausgespielt, um wirklich nur beste Inhalte anzubieten. Hier pflegen wir einen sehr engen Kontakt mit unseren Knowern, um Ihnen bestmöglich zur Seite zu stehen.
Wie Knowunity an seine User kommt
Über welche Kanäle schlagt Ihr bei den Schülerinnen und Schülern mit Knowunity auf?
Bei uns dreht sich alles um unsere App Knowunity. Der absolute Großteil der Schüler stößt durch Freunde oder Klassenkameraden auf die App, da Knowunity dafür super geeignet ist. Ein Teil der Nutzer wird sicher auch durch unsere eigenen Social Media Kanäle auf uns aufmerksam.
Employer Branding auf Knowunity
Welche Möglichkeiten zum Employer Branding für Unternehmen seht Ihr vor?
Unternehmen können bei uns ganz targetiert und wirklich nativ in den Inhalt der App integriert Schüler und Schülerinnen aller Klassenstufen oder Bundesländer erreichen.
Einerseits über in-App Anzeigen, die zwischen den einzelnen Knows (Inhalten) im gleichen Format ganz authentisch eingebaut werden. Oder durch Unternehmensprofile in der App, auf welchen selbst Inhalte rundum den Job oder das Unternehmen geteilt werden können, um so direkt zu überzeugen.
Andererseits bieten wir auch die Möglichkeit von Stand-Alone Mailings an gewünschte Zielgruppen.
Wie sich Knowunity weiterentwickelt
Welche weiteren Entwicklungen warten auf die User von Knowunity?
Wir schauen uns gerade sehr viele Trends unter Jugendlichen an, um diese bestmöglich für Knowunity und den Lernalltag der Schüler zu nutzen. Unser Ziel ist es, wirklich jeden Need der User auf der Plattform zu adressieren, weswegen wir hier auf der Inhaltsseite und auch in der Interaktion auf der Plattform noch viel in den nächsten Wochen planen.
Vielen Dank für Deine Antworten, Benedict. Für Euer Startup Knowunity alles Gute!
Über den Interviewten
Benedict Kurz ist 19 Jahre alt und hat 2020 sein Abitur an einem Sportgymnasium gemacht. Während seiner Schulzeit hatte er gemeinsam mit Julian Prigl die Idee zu Knowunity, weil sie gemerkt hatten, wie Schüler den ganzen Tag am Handy auf Plattformen verbringen und dabei häufig ihren Schultag vernachlässigen. Sie wollten schon immer selbst etwas wirklich Hilfreiches aufbauen und wollten es 2020 „einfach mal versuchen“. Seitdem ist ziemlich viel passiert, das Team wächst stetig weiter und bietet schon über 500.000 Schülerinnen und Schülern eine digitale Lernmöglichkeit.