Höhere finanzielle Sicherheit bei Festanstellung ausschlaggebend
Die meisten Arbeitnehmer (81%) würden eine Festanstellung einer Tätigkeit als Freiberufler oder Vertragsarbeiter vorziehen, auch wenn die Gig-Economy in den letzten Jahren rapide gewachsen ist, wie die Untersuchungen der Workforce View Studie 2020 – Teil 1 vor COVID-19 des ADP® Research Institute zeigen.
Viele Arbeitnehmer sind der Meinung, dass sie in einer Festanstellung bessere Möglichkeiten haben in Bezug auf finanzielle Sicherheit (71%), Jahreseinkommen (56%), Kreditwürdigkeit (68%), Spaß an und Kontrolle über die Art der Arbeit (42% bzw. 48%), persönliche Entwicklung (46%) und die Vereinbarkeit von Beruf und persönlichen/familiären Anforderungen (50%). Lediglich in Hinblick auf Flexibilität bewertet ein Großteil der Arbeitnehmer (45%) die Bedingungen in der Gig-Economy besser als in einem klassischen unbefristeten Arbeitsverhältnis.
Arbeitsbedingungen in der Gig-Economy-Arbeitnehmer sind hart
Erfreulich ist, dass die Vertragsarbeiter stark von ihren Fähigkeiten überzeugt sind (90%) und optimistischer auf die nächsten fünf Jahre schauen als klassische Mitarbeiter (87% gegenüber 82%).
Zudem sagen Gig-Economy-Arbeitnehmer viel häufiger als Mitarbeiter in einer Festanstellung, dass es ihre Tätigkeit vor fünf Jahren noch nicht gegeben hat (29% gegenüber 11%). Sie sind außerdem öfter der Meinung, dass es ihre derzeitige Rolle in fünf Jahren nicht mehr geben wird (25% im Vergleich zu 8%). Dennoch sind 52% der unabhängigen Selbstständigen zuversichtlich, dass sie in fünf Jahren mehr Auswahlmöglichkeiten haben werden, wie und wo sie arbeiten, während nur 41% der regulären Arbeitnehmer dieser Auffassung sind.
Im Vergleich zu ihren angestellten Kollegen sind Freiberufler jedoch mit herausfordernden Arbeitsbedingungen konfrontiert:
- Mehr unbezahlte Überstunden: Vertragsarbeiter geben an, im Durchschnitt fast doppelt so viele Arbeitsstunden pro Woche unentgeltlich zu arbeiten (6,5 Stunden) wie Arbeitnehmer in einer Festanstellung (3,8 Stunden). Mehr als jeder Zehnte (11%) macht wöchentlich 11 bis 15 unbezahlte Überstunden, während nur 3% der regulär Beschäftigten das Gleiche sagen.
- Größerer Druck: 12% der Freiberufler fühlen sich für die Inanspruchnahme flexibler Arbeitsregelungen negativ beurteilt im Vergleich zu 7% der klassischen Arbeitnehmer. Genauso viele Auftragnehmer wie klassische Beschäftigte melden außerdem, dass sie sich als Mitarbeiter schuldig fühlen, flexible Arbeitsmodelle zu nutzen (9%).
- Verspätete Bezahlung: 21% der Vertragsarbeiter berichten, dass sie manchmal zu spät bezahlt werden, was zu Stress und unbezahlten Rechnungen führt. Nur 5% der regulär Beschäftigten melden das Gleiche.
- Vermehrte Diskriminierung am Arbeitsplatz: 43% der unabhängigen Selbstständigen haben sich schon einmal am Arbeitsplatz diskriminiert gefühlt im Vergleich zu 27% ihrer angestellten Kollegen. Als häufigster Grund zur Benachteiligung am Arbeitsplatz wird in der Gig-Economy das Alter genannt (14%), gefolgt von Geschlecht (12%) und Hintergrund (7%).
Quelle: ADP
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