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Digitalisierungsdefizite bei Fachkräften in Unternehmen hausgemacht

Studie unter Fachkräften: Digitalisierungsdefizite in Unternehmen sind selbst verschuldet

Die Coronakrise hat mit einem Schlag Digitalisierungsdefizite öffentlich gemacht: überlastete Netze, Schulen ohne Homeschooling-Konzepte sowie Unternehmen und Behörden, die auf virtuelle Prozesse nicht vorbereitet waren.

meinestadt.de hat erstmals Fachkräfte mit Berufsausbildung zur Digitalisierung der Arbeitswelt befragt. Denn obwohl 4 von 5 Erwerbstätigen in Deutschland keinen Hochschulabschluss besitzen, wurde das Thema Digitalisierung und die damit verbundenen Ansätze zu New Work bisher fast ausschließlich aus Sicht der akademischen Minderheit betrachtet.

Es zeigt sich: Die Digitalisierungsdefizite deutscher Unternehmen und Behörden sind größtenteils selbst verschuldet. Knapp 60% der Arbeitgeber bieten keine Weiterbildungsmaßnahmen zu Digital-Kompetenzen an. Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut respondi 2.020 Fachkräfte mit Berufsausbildung im Alter von 18 bis 64 Jahren befragt.

Fachkräfte schätzen eigene digitale Fähigkeiten eher gering ein

Fachkräfte sehen sich zwar insgesamt den Veränderungen gewachsen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Dennoch schätzen sie ihre persönlichen Kompetenzen, bei den immer digitaler werdenden Prozessen mithalten zu können, überwiegend als eher gering ein: 56,5 % der Befragten ordnen sich auf einer Skala von 1 (sehr niedrig) bis 5 (sehr hoch) nur bei den Werten 1 bis 3 ein. Im Hinblick auf konkrete digitale Fähigkeiten fühlen sich Fachkräfte bei alltäglichen Tätigkeiten wie dem Umgang mit dem Smartphone oder den sozialen Medien noch fit oder sehr fit. Bei jobnahen Fähigkeiten wie virtueller Kommunikation oder dem Umgang mit großen Datenmengen fühlt sich die Mehrheit der Fachkräfte schon deutlich unsicherer.

Kaum Weiterbildungsangebote für Fachkräfte

Die Unternehmen sind am Qualifizierungsdefizit ihrer Fachkräfte nicht unbeteiligt. Auf die Frage, wie gut sich Fachkräfte von ihrem Arbeitgeber bei den Veränderungen durch die Digitalisierung unterstützt fühlen, antwortet nur knapp ein Drittel mit gut oder sehr gut. Rund ein Drittel fühlt sich mittelmäßig unterstützt und ein weiteres Drittel gar nicht gut. Das ist nicht verwunderlich, denn in 60% der Unternehmen gibt es keine Weiterbildungsmaßnahmen zu Digital-Kompetenzen – oder sie sind den Fachkräften unbekannt. Nur jede fünfte Fachkraft hat schon einmal an einer Weiterbildungsmaßnahme zur Digitalisierung teilgenommen. Besonders niedrig ist der Anteil im Handwerk und im Handel – vergleichsweise hoch im öffentlichen Sektor und in der Pflege, wo die Umfrageteilnehmer zum Beispiel von Schulungsmaßnahmen zu Datenschutz sowie Dokumentationssoftware berichten.

Mangelndes Engagement der Unternehmensleitung

Nur 4,2% der Fachkräfte schreiben ihrem Betrieb eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung zu. 43,9% sind der Auffassung, ihr Betrieb tue „genug“, um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und 33,7% sehen in ihrem Unternehmen einen „Nachholbedarf bei der Digitalisierung“. Als Grund für den Nachholbedarf gibt die Mehrheit der Fachkräfte das mangelnde Engagement der Unternehmensleitung an (58,4%). Besonders hoch ist der Anteil der Befragten, die diesen Faktor angeben, im Handwerk (67,2%), Handel (63,7%) sowie in kleinen Unternehmen unter 50 Mitarbeitern (60,8%). Weitere Gründe sind Personalmangel, begrenzte finanzielle Möglichkeiten sowie Veränderungsresistenz in der Belegschaft und mangelndes Know-how im Betrieb.

Bessere Hardware auf Platz 1 der Wunschliste von Fachkräften

„Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welche Art von digitaler Unterstützung würden Sie sich für Ihre Arbeit wünschen?“ Auf Platz 1 landet bessere Hardware in Form von Handys, Tablets oder Laptops. An zweiter Stelle steht bessere Software, dicht gefolgt von dem Wunsch nach mehr Schulungen zu Digitalisierungsthemen.

Quelle: meineStadt.de


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Stefan Scheller

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