Banner: Studie JobTeaser Studierende in der Corona-Krise

Recruiting in der Corona-Krise: Studie zu Auswirkungen auf Studierende und Hochschulen

Die Corona-Krise trifft verschiedene Zielgruppen unterschiedlich. Eine umfangreiche Studie des HR-Dienstleisters JobTeaser befragte über 7.000 Studierende, 175 Hochschulen und 237 Unternehmen, wie sie mit der Krisensituation umgehen und welche Folgen sie spüren. Die Ergebnisse zeigen teilweise massive Auswirkungen.

Recruiting von Studierenden und Absolventen reduziert

Die Einstellung junger Talente geht je nach Branche spürbar zurück. Etwa 25% der Unternehmen verhängten einen kompletten Einstellungsstopp. Stark betroffen davon sind die Hotel- und Tourismus-Branche oder auch Einzelhändler.

Rund drei Viertel der befragten Unternehmen rekrutieren zumindest teilweise weiter. So beispielsweise Im Bereich Vertrieb, Logistik, Transport sowie in der Digitalbranche.

Anpassung der HR-Teams gelingt

Rund 41% der HR-Teams haben sich an die neue Situation angepasst und sind zuversichtlich. Sie konnten ihre Aktivitäten neu organisieren. Der vergleichsweise größte Anteil hat sich zumindest teilweise angepasst, beklagt aber eine recht geringe Sichtbarkeit. Immerhin 12% gehen wenig zuversichtlich in die Zukunft, da ihre Tätigkeit krisenbedingt stark beeinträchtigt ist.

Virtuelle Reorganisation als größte Herausforderung

Sowohl die Hochschulen als auch die Universitäten versuchen, ihre Leistungen über virtuelle Zusammenarbeit zu erbringen. 43% der Unternehmen fällt genau diese Neuausrichtung über Internet besonders schwer. Dabei bringt die Arbeit im Homeoffice für die Unternehmen neue Herausforderungen im Bereich Zusammenhalt (29%) sowie Effektivität (25%). Bei den Hochschulen stehen prozessuale Herausforderungen durch die Virtualisierung im Vordergrund. Die Aufrechterhaltung des Teamzusammenhalts ist nur für 19% ein dringliches Problem.

Die Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden ist stark beeinträchtigt

Nahezu alle Hochschulen und Universitäten (94%) sehen die Studierenden durch die Corona-Krise stark in ihrer Beschäftigungsfähigkeit beeinträchtigt. Sie spüren bereits Auswirkungen, die eine Verlangsamung von Einstellungen durch die Unternehmen mit sich bringt. Auch klagt die Hälfte der Hochschulen darüber, dass sie nicht über ausreichend Informationen verfügen, um langfristig planen zu können.

Absolventen sorgen sich um ihre berufliche Zukunft

63% der jungen Menschen erklären, dass ihre größte Sorge die Angst einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden sei. Im Vergleich zum letzten Studienjahr ist diese Angst von 30% der Befragten auf 40% der gestiegen. Dieser Anteil der Absolventen ist beunruhigt oder sogar sehr beunruhigt hinsichtlich ihrer beruflichen Perspektiven.

Deutsche Studierende gelassener

Im Vergleich zu ihren französischen Studienkolleginnen und Studienkollegen sind deutsche Studierende gelassener. Während in Frankreich lediglich rund ein Drittel (34%) der Krise gelassen gegenübersteht, ist es in Deutschland rund die Hälfte (48%).

Studierende überdenken berufliche Orientierung

Während in Frankreich nur ein Viertel der jungen Talente angesichts der Krise ihre berufliche Orientierung anpassen, trifft dies auf 37% der deutschen Studierenden zu. Besonders auffällig sind die Unterschiede in der Erwartungshaltung in Bezug auf eine Unterstützung bei der Orientierung. Während im Nachbarland lediglich 4% Ratschläge seitens ihres Career Service erwarten, sind es an deutschen Hochschulen 42%, die sich vom Career Service Unterstützung erwarten.

Praktikums-Angebote wurden gestrichen

30% der Studierenden mussten feststellen, dass ihr Stellen- oder Praktikumsangebot zurückgezogen oder zumindest zeitlich verschoben wurde. Rund 19% haben ihren Praktikumsplatz, Studentenjob oder auch einen unbefristeten Arbeitsvertrag infolge der Krise verloren. Dies ist insbesondere bei Jobs der Fall, die nicht im Homeoffice erledigt werden konnten sowie bei Arbeitslosigkeit aufgrund unternehmerischer Engpässe.

Jobsuche der Studierenden wird aufwändiger

Das führt dazu, dass die Hälfte der Studierenden mehr Zeit für die Suche nach beruflichen Möglichkeiten aufwendet. Die Prioritäten sind dabei

  1. Jobs suchen und sich über Unternehmen erkundigen
  2. An Kursen und Weiterbildungen teilnehmen, um die eigenen Kompetenzen auszubauen
  3. Das berufliche Netzwerk online pflegen

Hochschulen nur teilweise auskunftsfähig

Die Business Schools, die historisch gesehen am engsten mit dem Ökosystem der Unternehmen verbunden sind, haben eine genauere Vorstellung vom Einstellungsmarkt (62%). Sie haben eine klare oder teilweise klare Vorstellung vom Arbeitsmarkt für Studierende und Absolventen. Bei den Universitäten verfügt nur rund die Hälfte (51%) über derartige Kenntnisse. Es fehlt an Wissen darüber, in welchen Unternehmen / Branchen eingestellt wird oder nicht.

Hochschulen und Universitäten wollen Praktika garantieren

Trotzdem bemühen sich 47% der Hochschulen und Universitäten, ein Fernpraktikum beziehungsweise ein Praktikum via Homeoffice zu ermöglichen. Bei den Business Schools engagieren sich rund 65% in dieser Richtung. Nur 9% stornieren oder verschieben Praktika vor dem Sommer und 5% wandeln diese in pädagogische Projekte um.

Veranstaltungen zur beruflichen Eingliederung virtualisiert

44% der Bildungseinrichtungen haben ihre Veranstaltungen zur beruflichen Eingliederung der Studierenden bereits auf Online-Formate umgestellt. 46% stecken noch in diesem Prozess. Immerhin 10% haben die Veranstaltungen stattdessen abgesagt.

Quelle: JobTeaser – eigene Darstellung auf PERSOBLOGGER.DE

Purpose spielt eine zunehmende Rolle

Die Corona-Krise sorgt dafür, dass junge Menschen immer stärker ihre Berufung finden und sich engagieren möchten. Dazu haben bereits 10% eine ehrenamtliche Tätigkeit aufgenommen, 52% ziehen dies in Betracht.

Unternehmen verändern ihre Einstellungsverfahren

Fast die Hälfte der Unternehmen (47%) kommuniziert mittlerweile digitaler mit den Studierenden, beispielsweise via Videokonferenz oder E-Mail. Trotzdem ist einerseits das Verschieben der Einstellungen durch die Unternehmen, andererseits der Bedarf an sofort verfügbaren Jobs für Studierende problematisch.

Optimismus für die Zukunft

Rund ein Viertel der befragten Bildungseinrichtungen (26 %) zeigen sich hinsichtlich der kommenden Monate optimistisch. Ein Trend, der vor allem in den Business Schools (34 %) festgestellt werden kann. Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 %) sind sich unsicher und äußern sich nicht. Nur 7 % erklären, sie seien hinsichtlich der Entwicklung der Krise in den nächsten Monaten pessimistisch.

Grafik: Hochschulen und Universitäten - Blick in die Zukunft in der Corona-Krise
Quelle: JobTeaser – eigene Darstellung auf PERSOBLOGGER.DE

Über die Studie:

175 Universitäten und Hochschulen sowie 237 Unternehmen haben zwischen dem 1. April 2020 und 8. April 2020 auf die Online-Umfrage von JobTeaser geantwortet. Darüber hinaus antworteten 7041 Studierende zwischen dem 10.04.2020 und dem 17.04.2020 auf die Online-Umfrage, die in mehreren europäischen Ländern durchgeführt wurde.

>> Zum Download der kompletten Studienergebnisse (deutsche Version).

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Stefan Scheller

Autor und Speaker Persoblogger Stefan SchellerMein Name ist Stefan Scheller. In meiner Rolle als Persoblogger und Top HR-Influencer (Personalmagazin 05/22) betreibe ich diese Website und das gleichnamige HR Praxisportal. Vielen Dank für das Lesen meiner Beiträge und Hören meines Podcasts Klartext HR!

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