COVID-19 hat erhebliche Auswirkungen auf die Finanzierung im Startup-Ökosystem
Die derzeit hohe Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten infolge der COVID-19-Pandemie könnte erhebliche Auswirkungen auf Risikokapital- und Wachstumsfinanzierungen in Deutschland haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Deutsche Börse Venture Networks unter Investoren.
Demnach sehen 78 Prozent der befragten Investoren durch die aktuelle Situation negative Auswirkungen für ihre Portfoliounternehmen. Auch die Anzahl neuer Startup-Finanzierungen könnte sich deutlich reduzieren. Investoren empfehlen jungen Unternehmen, die neue Finanzierungsrunden nicht verschieben können deshalb, insbesondere die Widerstandsfähigkeit und Traktion ihrer Geschäftsmodelle herauszustellen. Dabei sollte der Fokus auf den Chancen in der Zeit nach der Krise liegen.
„Ein starkes Ökosystem für Wachstumsfinanzierung ist aktuell wichtiger denn je. Die Sicht der Gründer wurde dazu bereits umfangreich erhoben. Aber um die Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem beurteilen zu können, ist auch die Einschätzung der Risikokapitalgeber essenziell“, erklärt Peter Fricke, Leiter des Deutsche Börse Venture Network.
Die Pandemie betrifft die Investoren nicht nur in Bezug auf ihr aktuelles Portfolio und neue Investitionsentscheidungen. So erwarten mehr als die Hälfte der Startup-Investoren ein sinkendes Engagement bei einigen ihrer klassischen Investoren, den sogenannten Limited Partners.
Für Gründer ist es daher umso wichtiger die vollen Auswirkungen der COVID-19-Krise auf das gesamte Startup-Ökosystem zu verstehen und reflektiert zu handeln. So sollten in der aktuellen Situation beispielsweise deutlich längere Prozesse für die Kapitalaufnahme von vornherein eingeplant werden.
Für das Investoren-Sentiment hat das Deutsche Börse Venture Network zwischen dem 9. und 15. April rund 80 Kapitalgeber befragt, darunter vor allem Venture-Capital- und Private-Equity-Investoren, die in Wachstumsunternehmen aus der DACH-Region investieren.
Quelle: Deutsche Börse AG